Aktie im Sinkflug
Ryanair: Funktioniert das Billigflieger-Modell nicht mehr?
Nach der Gewinnwarnung im Oktober 2018 gibt Ryanair nun den ersten Quartalsverlust seit 2014 bekannt. Die Billig-Preise verhageln dem Konzern die Bilanz. Die Aktie gibt daraufhin deutlich nach.
Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair gab heute für das dritte Geschäftsquartal (Ende Dezember 2018) einen Verlust von 20 Millionen Euro bekannt. Grund waren hauptsächlich niedrige Ticketpreise: Ein Ticket kostete im Durchschnitt weniger als 30 Euro. Weiterhin belasteten höhere Kerosin- und Personalkosten sowie Entschädigungen für Verspätungen das Ergebnis.
Auch die um acht Prozent gestiegenen Passagierzahlen (33 Millionen) und die hohe Auslastung der Flugzeuge von 96 Prozent konnten dies nicht wieder wett machen. Der Umsatz im dritten Geschäftsquartal stieg um neun Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 1,41 Milliarden Euro gewesen.
Michael O'Leary erklärte: "Während ein Verlust von 20 Mio. Euro im dritten Quartal enttäuschend war, nehmen wir zur Kenntnis, dass dies ausschließlich auf schwächer als erwartete Flugpreise zurückzuführen ist. Unsere Kunden profitieren von Rekordtiefpreisen, was gut für das aktuelle und zukünftige Passagieraufkommen ist. Während die Nebenerlöse im dritten Quartal mit einem Plus von 26 Prozent stark anstiegen, wurde dies durch höhere Treibstoff-, Personal- und EU261-Kosten aufgefressen".
Die Anleger reagierten enttäuscht auf den ersten Verlust von Ryanair seit 2014. Im Xetra-Handel steht die Aktie derzeit mehr als drei Prozent im Minus, zeitweise lag das Minus bei fast fünf
Prozent:
CEO Michael O'Leary sagte zudem schwiege Geschäfte voraus. Bei einem ungeregelten Brexit könnte dies sich sogar verschärfen. Bereits im Oktober 2018 hatte Ryanair eine Gewinnwarnung wegen Streiks und hohen Kerosin herausgeben müssen. Mitte Januar 2019 hatte der Konzern dann die Prognose für das Gesamtjahr auf 1 bis 1,1 Milliarden gesenkt.
JPMorgan belässt Ryanair indes auf 'Overweight'. Das Kursziel bleibt unverändert auf 13 Euro pro Anteilsschein. Das schlechte Quartalsergebnis habe nach der Gewinnwarnung nicht mehr überrascht, so David Perry.
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