Kurssprünge voraus
Uniper: Es riecht stark nach Übernahme durch finnische Fortum
Zurzeit entsteht der Eindruck, dass sich der Uniper-Vorstand um Eckhardt Rümmler mit Händen und Füßen gegen alles wehrt, was aus der Richtung des finnischen 49,99-Prozent-Ankeraktionärs Fortum kommt. Ist das schon Hinhalte-Taktik vor der Übernahme-Einigung? Der Uniper-Aktienkurs dreht bereits leicht in den grünen Bereich.
Der Streit zwischen Uniper, der ehemaligen E.ON-Kraftwerkstochter, und ihrem größten Aktionär aus Finnland, dem halbstaatlichen Energieversorger Fortum, war das eigentliche Hauptthema auf der heutigen Uniper-Bilanzpressekonferenz.
"Wir sprechen mit dem größten Aktionär auf Augenhöhe", sagte Uniper-Vorstandsmitglied Eckhardt Rümmler laut "Reuters". "Jeder von uns hat eine andere Vorstellung davon, wie die Beziehung aussehen könnte". Das Uniper-Management betont zurzeit oft und beharrlich die Eigenständigkeit des deutschen Wasser-, Kohle- und Gas-Konzerns. Marktkenner rechnen aber damit, dass das finnische Fortum-Management in naher Zukunft die Übernahme noch offensiver vorantreiben wird.
Bislang ist den Finnen eine Mehrheit durch eine Regelung in Russland verwehrt. Uniper unterhält mehrere Kraftwerke in Russland, darunter ist auch eine als strategisch wichtig betrachtete Trinkwasseraufbereitungsanlage.
Es gebe keine Tabus bei den Gesprächen, meinte Uniper-Vorstand Rümmler zu den Verhandlungen mit den Finnen. Dazu gehöre "auch dieses Thema", von einer Entscheidung sei man aber weit entfernt, erklärte der deutsche Energiemanager. Rümmler leitet die Verhandlungen, nachdem Fortum-Gegner im Uniper-Vorstand für Ende August ihren Rückzug angekündigt haben.
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Der erkrankte Uniper-Vorstandsvorsitzende Klaus Schäfer hat sich gegen eine Übernahme durch Fortum ausgesprochen. Aber Schäfer scheidet genauso wie Finanz-Chef Christopher Delbrück Ende August aus. Die Unterredungen mit Fortum dürften sich bis zum Spätsommer hinziehen, so Delbrück.
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