Krisen-Barometer
Börsen in der Angst-Phase: Rote Warnleuchten flackern auf
Eine Reihe von Krisen-Barometern zeigen mit ihren erhöhten Werten an, dass die Börsen sich in einer Phase der Angst befinden.
An den Krisen-Indikatoren der Börse kann man zurzeit die zunehmende Unsicherheit der Anleger ablesen. Pessimistische Marktbeobachter gehen davon aus, dass ein Großteil der Anleger damit rechnet, dass sich der Handelskrieg in den nächsten Wochen verfestigt und eine Entspannung noch auf sich warten lässt.
Zu den Börsen-Barometern, die in Krisenzeiten als eine Art von Angst-Barometern gelten, gehören Volatilitäts-Indizes wie der US-amerikanische VIX (CBOE Volatility Index), der die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 anzeigt. Der Index stieg seit Anfang des Monats um fast 43 Prozent von zeitweise 12,8 Punkten auf aktuell 18,2 Punkte (Stand: 15.05.19). Noch vor wenigen Wochen im April notierte der VIX so niedrig wie zuletzt im Herbst des letzten Jahres.
Das Pendant zum VIX ist in Deutschland für den DAX der Volatilitäts-Index VDAX-NEW. Dieser stieg auf Monatsbasis um fast 38 Prozent von 12,4 Punkten auf 17,8 Punkte. Im Vormonat April lag das deutsche Angstbarometer noch auf dem niedrigsten Stand seit gut einem Jahr.
Wenn der VIX und der VDAX-NEW steigen, deutet das nach Lesart vieler Börsianer auf die Erwartung der Anleger hin, dass die Kurse bald auf breiter Front fallen werden. Dazu passt, dass der Goldpreis und der Bund-Future, die ebenfalls als eine Art Alarmanlage für Bärenmärkte im Aktien-Universum gelten, ansteigen. So stieg der Goldpreis zeitweise über die 1.300 US-Dollar-Marke - der höchste Stand seit etwa einem Monat. Und der Euro-Bund-Future, Gradmesser für den Wert der deutschen Bundesanleihe, braucht nicht mehr viel, bis er einen Kurs von über 167,4 erreicht. Damit hätte er das Jahreshoch geknackt.