Alarm-Signale
Industrie-Rezession belastet zunehmend - Börsianer-Barometer auf Tiefststand
Die deutsche Industrie stecke in einer Rezession, so das Ifo-Institut und stellt fest, dass sich das bereits auf die Binnenkonjunktur übertrage.
Die deutsche Wirtschaft - gemessen am Bruttoinlandsprodukt – werde im laufenden Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal sinken, berichtet das Münchner ifo-Institut. Im gesamten Jahr 2019 werde sie weniger als halb so stark wachsen wie im vergangenen Jahr: Nur noch um 0,6 Prozent (2018: 1,4 Prozent).
Die Stimmung unter den Börsianern spiegelt die aktuellen konjunkturellen Schwächen: So sank das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen für das nächste halbe Jahr um 19 Zähler auf minus 21,1 Punkte. so das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Das ZEW hat mehr als 190 Analysten und Anleger befragt. Das börsianische Stimmungsbarometer ist nunmehr auf dem tiefsten Stand seit November 2018 und verzeichnet den zweiten Rückgang in Folge.
Besonders die deutsche Industrie steckt in einer ausgedehnten Schwächephase: “Das exportorientierte Verarbeitende Gewerbe, in dem etwa ein Viertel der Wertschöpfung erwirtschaftet wird, steckt in einer Rezession“, so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Auswirkungen kommentierte Wollmershäuser wie folgt: „Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass sich die industrielle Schwäche allmählich über den Arbeitsmarkt und tiefe Wertschöpfungsketten auch auf die Binnenkonjunktur überträgt”.
Grund für die Industrieschwäche seien laut den Wirtschaftsforschern politische Schachzüge, „die über Abschottung, Sanktionen und Androhungen versuchen, die globalisierte Wirtschaftsordnung zu verändern“. Diese ließen die Verunsicherung weltweit steigen, die Industriekonjunktur abkühlen und den Welthandel einbrechen.
Im Gegensatz zur Industrie gebe es „robuste Zuwächse“ im Dienstleistungssektor und bei der Baubranche. “Die konjunkturelle Entwicklung ist gespalten”, so Timo Wollmershäuser. Kauffreudige Verbraucher, die ihren Konsum im laufenden Jahr um 1,4 Prozent steigerten, sind zurzeit eine der Säulen der Konjunktur.
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Für das kommende Jahr rechnet die Ifo-Experten mit einem Wachstum von 1,7 Prozent, schränken aber ein: Ziehe man die überdurchschnittlich vielen Arbeitstage ab, liege das Wachstum nur noch bei 1,3 Prozent. “Damit geht die deutsche Wirtschaft ohne Schwung in das kommende Jahr”, fast Ökonom Wollmershäuser zusammen.
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