Argentinien
Bitcoin: Schutz vor Hyperinflation und autoritärer Politik?
In Argentinien und Hongkong müssen Kryptoanleger teilweise rund zehn Prozent mehr für einen Bitcoin zahlen, als an internationalen Handelsplätzen. Ähnliches konnte bereits in anderen Krisenländern wie z. B. Venezuela beobachtet werden.
Der Bitcoin dient offenbar vermehrt Anlegern in politisch instabilen Ländern als Schutz vor Hyperinflation und Enteignung. Durch die wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen in Argentinien und Hongkong müssten Kleinanleger dort teilweise rund zehn Prozent mehr für einen Bitcoin zahlen, als an internationalen Krypto-Börsen. Dies berichtet der US-Nachrichtensender "Bloomberg".
In Argentinien, wo es aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Instabilität zu einem Währungsverfall und Aktien-Crash gekommen war, wollen Krypto-Trader auf LocalBitcoins.com, einer Peer-To-Peer Krypto-Börse, teilweise mehr als 12.000 US-Dollar für einen Bitcoin. An vielen internationalen Krypto-Börsen kostet ein Bitcoin derzeit aber nur 10.600 US-Dollar.
Rayne Steinberg, CEO des in Los Angeles ansässigen Krypto-Hedgefonds Arca, erklärte: "Bitcoin wird zum Notnagel in Ländern mit extremer Währungsabwertung und politischer Unsicherheit". Und weiter: "Allein in der vergangenen Woche stieg der Bitcoin gegenüber dem argentinischen Peso um rund 50 Prozent und Anleger mussten eine signifikante Prämie an den lokalen Krypto-Börsen zahlen". Ähnliche Tendenzen seien auch in Venezuela, Hongkong und der Türkei zu beobachten.
Neben einer Währungsflucht in den Bitcoin, findet aber weiterhin auch eine Flucht in den US-Dollar statt. Alex Kruger, ein Krypto-Händler erklärte gestern via Twitter: "Argentinier wollen sich davor schützen, dass der Peso gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert. Und dafür kaufen sie US-Dollars."
Am Montagmorgen steht der Bitcoin mehr als sechs Prozent im Minus. Ein Bitcoin kostet derzeit 10.632 US-Dollar (Stand: 14.08.2019, 08:11 Uhr MEZ, CoinMarketCap).
Autor: Ferdinand Hammer
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