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Heute geht es im DAX anders zu: Was Aktionäre jetzt wissen müssen
Heute wird das ThyssenKrupp-Papier erstmals seit 31 Jahren nicht mehr im DAX gelistet sein. Es steigt in den MDAX ab. Was kommt noch auf die Anleger zu?
In den DAX rückt der Triebwerkehersteller MTU auf. In den MDAX steigen CTS Eventim (bereits am 16. September erfolgt), Rational AG und CompuGroup auf, während NORMA (Verbindungstechnik) und Deutsche EuroShop in den SDAX absteigen. Und die Lkw-Sparte von VW, Traton, zieht in den SDAX ein (bereits am 16. September erfolgt). Unverändert bleibt der TecDAX.
Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, kommentiert die Neuordnung: "Privatanleger müssen beachten, dass das Interesse von institutionellen Investoren an Aktien, die in keinem oder einem weniger bedeutenden Index gelistet sind, geringer wird."
Der Abstieg in die zweite Börsenliga wird vor allem Fondsmanager beschäftigen, denn sie bilden den Index nach. So muss entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden – DAX-Indexfonds (ETFs) müssen das Papier bei einem Abstieg verkaufen. Dies könnte Auswirkungen auf die Aktienkurse haben.
Ob ThyssenKrupp nach dem DAX-Ausstieg das gleiche Schicksal erleiden wird wie Commerzbank oder ProSiebenSat1, deren Aktien im MDAX weiter nachgelassen haben, bleibt abzuwarten. In den vergangenen fünf Wochen legte das Papier um fast 40 Prozent zu. Ein ThyssenKrupp-Anteilsschein kostete am 15. August zweitweise 9,25 Euro, während am 13. September bis zu 13,27 Euro aufgerufen wurden. Am 18. September sagte die DZ-Bank "Halten" mit einem Kursziel von 12,50 Euro - zuvor war die Aktie mit 9,20 Euro bewertet worden.
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„Dass uns der Abstieg aus dem DAX enttäuscht, steht außer Frage. Als Gründungsmitglied wären wir dem Leitindex gern erhalten geblieben“, kommentierte Thyssenkrupp-Vorstandschef Guido Kerkhoff den Vorgang gegenüber dpa-Journalisten. Und weiter: „Man muss aber auch ehrlich sein: Unsere Performance war zu schwach, daher ist der Gang in den MDAX die logische Konsequenz.“ Kerkhoff meint: „Wichtig ist, dass wir den Konzern jetzt neu und profitabler aufstellen, um so das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.“