Vaping-Krise in den USA
Top-Cannabis-Aktien: 10 Milliarden US-Dollar an Börsenwert verbrannt
Die Vaping-Krise hat in den USA zu heftigen Kurseinbrüchen bei Cannabis-Aktien geführt. Die Food and Drug Administration (FDA) warnt davor, E-Zigaretten mit THC zu nutzen. Dabei geht es nicht nur um Produkte, die auf dem Schwarzmarkt gekauft wurden, sondern auch um legale THC-Verdampfer.
In den USA stehen E-Zigaretten im Verdacht eine mysteriöse Lungenerkrankung, die bisher laut Reuters zu mindestens 26 Todesfällen und mehr als 1.200 Erkrankungen geführt hat, auszulösen. Die überwiegende Mehrheit der Erkrankten (76 Prozent) hatte THC-Lösungen per E-Zigarette verdampft, deshalb warnte die Food and Drug Administration (FDA) am vergangenen Donnerstag die Öffentlichkeit davor solche Produkte zu nutzen.
In einer Pressemitteilung der FDA heißt es: „Eine Mehrheit, der von den Bundesstaaten oder der FDA analysierten Proben wurde als Vaping-Produkte mit THC identifiziert. Durch die Untersuchung haben
wir auch festgestellt, dass die meisten Patienten, die von diesen Krankheiten betroffen sind, THC-haltige Produkte verwendet hatten. Dies deutet daraufhin, dass THC-Vaping-Produkte eine Rolle bei
dem Ausbruch spielen.“ Die FDA rät: „Verwenden Sie keine Vaping-Produkte, die THC enthalten.“
Bei Cannabis-Aktien hat diese Hiobsbotschaft zu heftigen Kurseinbrüchen geführt. Canopy Growth, die nach Marktkapitalisierung größte Cannabis-Aktie der Welt, verlor innerhalb eines Monats fast 31 Prozent ihres Börsenwertes. Bei Aurora Cannabis waren es sogar mehr als -40 Prozent. Bereits Ende September hatte Christopher Carey, Analyst bei der Bank of America, die Aktie von „buy“ auf „neutral“ abgestuft. Das Kursziel wurde von 46 auf 27 US-Dollar gesenkt. Als Grund wurde unter anderem die Vaping-Krise in den USA aufgeführt.
Bereits Anfang August hatten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), eine US-Bundesbehörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, eine Untersuchung der mysteriösen Lungenerkrankung angeordnet. Seitdem haben die Cannabisunternehmen Tilray, Canopy Growth, Aurora Cannabis und Cronos Group zusammen mehr als zehn Milliarden US-Dollar an Börsenwert verloren, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Forbes.
Morningstar-Analyst Kristoffer Inton ist bei Cannabis-Aktien trotzdem bullisch. Er erklärte: „Auf lange Sicht ist die Vaping-Krise nur ein Schlagloch auf die Straße.“ Er sieht große Wachstumschance für Cannabisunternehmen bei THC-infundierten Lebensmitteln und Getränken.
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Autor: Ferdinand Hammer