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Unser Handwerkszeug für die kommenden Tage ist ein Bull und Bear auf Cable - Pfund / Dollar.
Bull - SR38QX
Bear - VA198D
Liebe Abonnenten,
Daniel geht zum Wochenauftakt auf die Lage bei
Euro/USD ein.
Research kommt von der Helaba mit einer Einschätzung zu den jüngsten Ereignisse in den USA, Brüssel und London:
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DAX: Hält der Rückenwind an? Der DAX brannte am Freitag ein wahres Kursfeuerwerk ab. Schließlich ging der Index mit einem
Kursplus in Höhe von 2,86 % bei 12.511 Zählern aus dem Handel. Die Hoffnung auf eine Entspannung des Handelsstreits zwischen den USA und China und auf Fortschritte in Sachen Brexit motivierte
Anleger bei Aktien zuzugreifen. Sicherlich wurde der Kursschub auch von ShortEindeckungen begünstigt. Laut Aussagen von US-Präsident Trump haben sich beide Länder teilweise geeinigt. Die
angedrohten neuen US-Importzölle sollen laut Trump ausgesetzt werden. Auch mit Blick auf den Brexit gibt es neue Entwicklungen. Zuletzt machte sich eine positive Stimmung breit, insbesondere
nachdem das Treffen zwischen dem irischen Premier mit Boris Johnson wurde als „sehr gut“ bezeichnet wurde und es hieß, dass es einen Weg für einen möglichen Deal gäbe. Am Sonntag wurde zudem ein
Medienbericht bekannt, wonach der britische Premierminister Boris Johnson am Montagabend Angela Merkel, Emmanuel Macron und EU-KommissionsChef Jean-Claude Juncker von seinen Brexit-Plänen
überzeugen möchte. Nach den Vorstellungen von Johnson sollen die genannten drei Personen dabei helfen einen neuen Brexit-Vertrag zu entwerfen, oder einer einvernehmlichen Trennung ohne
Brexit-Vertrag zum 31. Oktober zustimmen. Jeremy Corbin, der britische Oppositionsführer, rechnet noch vor Weihnachten mit Neuwahlen im UK. Auch Russland macht auf sich aufmerksam. Nach Aussagen
des Wirtschaftsministers möchte man die Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren und den Energiehandel künftig in Euro und Rubel abwickeln.
Politische Börsen
Politische Börsen haben kurze Beine. Ob sich dieses Sprichwort in der neuen Woche bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Zum Ende der letzten Woche
kamen Hoffnungen auf, dass die zwei großen politischen Streitthemen der letzten Jahre einer Lösung entgegensteuern. Donald Trump zeigte sich zufrieden über den Verlauf der Handelsgespräche mit
China (und noch wurde nichts Gegenteiliges getwittert!). Zudem scheint man in Sachen „Brexit“ einer vertraglichen Lösung näher zu kommen. Der EU-Gipfel am 17./18. Oktober wird hier möglicherweise
eine Entscheidung bringen. Sollte sich also doch noch eine politische Beruhigung einstellen? Die Hoffnung darauf hat sich schon so manches Mal zerschlagen und insofern ist weiterhin Vorsicht
geboten. Das datenseitige Interesse ist heute auf die Industrieproduktion der Eurozone gerichtet, denn in den USA wird der Columbus Day begangen. Die Aktienmärkte sind zwar geöffnet, Rentenmärkte
und Behörden sind aber geschlossen und so gibt es keine Impulse von dieser Seite. Bezüglich der EWU-Produktion stehen die Zeichen auf leichte Expansion. Die nationalen Daten fielen zwar gemischt
aus, insgesamt sollte aber ein kleines Plus möglich sein.
Interessant wird es im Wochenverlauf mit den US-Veröffentlichungen. Regionale Stimmungsindikatoren, Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion stehen
dabei wohl im Mittelpunkt des Interesses. Die jüngsten Entspannungssignale im Handelskonflikt dürften bei den Regionalbarometern der Industrie noch keinen Nachhall finden, dazu müssten die
Zollschranken tatsächlich wieder verschwinden. Vor diesem Hintergrund ist mit einem weiterhin verhaltenen Umfeld zu rechnen, wobei der Philly-FedIndex wegen seines noch relativ hohen Niveaus
nachgegen könnte. In Bezug auf die Einzelhandelsumsätze sind die Indikationen uneinheitlich. Niedrigere Benzinpreise und moderate wöchentliche Umsatzstatistiken mahnen vor zu viel Optimismus,
währen der Pkw-Absatz zugelegt hat. Positives Überraschungspotenzial gegenüber der Konsensschätzung machen wir daher nicht aus. Die Industrieproduktion steht unter dem Eindruck des unerwartet
schwachen ISM-Index. Vor allem der Beitrag des Verarbeitenden Gewerbes könnte negativ ausfallen, denn zudem liefert der Index der geleisteten Arbeitsstunden hier ein schwaches Signal. Das
Gesamtproduktionsergebnis sollte demzufolge allenfalls ein leichtes Plus aufweisen. In der Summe werden die Zahlen die Markterwartungen sinkender US-Leitzinsen nicht wesentlich dämpfen. Wie oben
angesprochen dominieren aktuell ohnehin die politischen Entwicklungen das Geschehen an den Finanzmärkten und die konjunkturellen Perspektiven. Eine erhöhte Volatilität in Abhängigkeit von den
eingehenden Nachrichten – insbesondere auch zum EU-Gipfel und zum „Brexit“ – ist somit nicht auszuschließen.