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    Rein oder raus  8185  0 Kommentare Aurelius vs. SoftBank Group: Buy or Goodbye

    Christoph Karl, stellvertretender Chefredakteur von Smart Investor (SI), der Partnerredaktion von wallstreet:online und Marcus Wessel, SI-Gastautor, heben bzw. senken Ihren Daumen bei den Aktien von Aurelius und der Softbank Group:

    Für treue SI-Leser ist die Beteiligungsgesellschaft Aurelius ein vertrauter Name. Tatsächlich haben wir in der Vergangenheit mehrfach über das spannende Geschäftsmodell des Firmenaufkäufers und Sanierers berichtet. Der Verkauf aus dem SI-Musterdepot erfolgte im Frühjahr 2017 bei rund 53 EUR (durchschnittlicher Verkaufspreis).

    Buy: Aurelius

    Aurelius erwirbt Unternehmen, deren operatives Geschäft signifikantes Verbesserungspotenzial aufweist – beispielsweise Spin-offs großer Konzerne oder ganz generell Unternehmen in einer Umbruchsituation. Das Ziel der erfahrenen Aurelius-Teams ist es, meist innerhalb von 18 bis 24 Monaten eine deutliche Steigerung der Profitabilität zu erzielen. Aurelius-Chef Dr. Dirk Markus vergleicht seine Gesellschaft daher gerne mit der Intensivstation eines Krankenhauses, die man als Patient bei guter Behandlung (hoffentlich) auf dem Weg der Besserung verlässt.

    AURELIUS Equity Opportunities

    +0,28 %
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    +3,18 %
    +18,60 %
    -9,85 %
    +23,10 %
    -53,42 %
    -25,31 %
    +8.736,63 %
    ISIN:DE000A0JK2A8WKN:A0JK2A

    Nachdem man sich im ersten Halbjahr mit Transaktionen zurückgehalten hatte, haben Aurelius’ M&A-Aktivitäten in den letzten Monaten spürbar an Fahrt aufgenommen: So fiel in das dritte Quartal der Verkauf der Solidus Solutions. Mit einem Preis von 330 Mio. EUR stellt dies zugleich den größten Deal in Aurelius’ Geschichte dar; den Münchnern gelang es am Ende, das 16-Fache ihres Einsatzes zu erzielen. Der positive Ergebnisbeitrag von mehr als 100 Mio. EUR wird es Aurelius erlauben, für das laufende Geschäftsjahr erneut eine hohe Dividende (Vj.: 3,00 EUR) auszuschütten. Inzwischen notiert die Aktie zudem mit einem attraktiven Abschlag von rund 20 Prozent auf den Net Asset Value (NAV). In der Vergangenheit billigte die Börse Aurelius oftmals sogar eine Prämie auf den NAV zu. Wie der Kauf des britischen Fuhrparkbetreibers BT Fleet Solutions zeigt, lässt sich der Vorstand auch von eher kurzfristigen, oftmals politischen Einflüssen (Brexit) nicht beirren – vielmehr bestimmen Weitsicht und Effizienz die Unternehmensstrategie. Auf dem aktuellen Niveau von rund 36 EUR bieten sich wieder Käufe an.

    von Marcus Wessel / Smart Investor

    Goodbye: SoftBank Group

    Genie und Wahnsinn sind häufig nahe beieinander. Dies dürfte auch für Masayoshi Son gelten, den visionären Chef und Gründer des japanischen Technologiekonglomerats SoftBank. Als wir die Aktie im Mai (Ausgabe 6/2019, S. 50/51) einer genaueren Analyse unterzogen haben, war schnell klar: Dies könnte eine Goldgrube werden, aber auch genauso schnell kippen – denn Son fährt einen enorm heißen Reifen. Wenige Monate später mehren sich die Zeichen, dass die Reifen teilweise bereits abgefahren sind. Den Stein ins Rollen dürfte der abgesagte Börsengang der Beteiligung WeWork gewesen sein. WeWork zeigt den vollen Irrsinn der jüngsten Tech-IPOs auf; eine Entwicklung, die SoftBank selbst maßgeblich mit angeschoben hat. Der Bürountervermieter wurde bei seiner letzten Finanzierungsrunde dieses Jahr noch mit 47 Mrd. USD bewertet, zum IPO sollten es 50 Mrd. oder 60 Mrd. USD sein. Nach diversen Enthüllungen rund um das Unternehmen und einem Käuferstreik der Investoren sind lediglich einige Wochen später Sanierungsberater im Haus.

    SoftBank Group

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    +14,28 %
    +34,82 %
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    -0,37 %
    +73,58 %
    +660,42 %
    ISIN:JP3436100006WKN:891624

    Die zur Rettung notwendige Finanzierung soll nun zu einer Bewertung von acht Mrd. USD erfolgen. SoftBank dürfte in seinem Vision Fund allein mit WeWork im Vergleich zum letzten Buchwert einige Milliarden verbrannt haben – und dies ist erst der Anfang. Vier von fünf börsennotierten Beteiligungen des Fonds, darunter vor allem Uber, haben zuletzt massiv an Wert verloren. Der Vision Fund benötigt die Börse allerdings dringend, um sein Portfolio an milliardenschweren Techbeteiligungen in liquide Werte zu verwandeln. Bis Ende 2020 plante Son mit mehr als zehn weiteren Börsengängen – doch den Investoren scheint die Lust auf geldverbrennende Giga Caps vergangen zu sein. Blöd nur, dass Son im Vision Fund seinen Einsatz auch noch gehebelt hat. Mehren sich die Verluste, ist zunächst das Geld von SoftBank selbst weg, erst im zweiten Schritt das vieler Investoren. Solange die Start-up-Bubble nicht erneut Fahrt aufnimmt, dürften SoftBank schwere Zeiten bevorstehen.

    von Christoph Karl / Smart Investor





    wallstreetONLINE Redaktion
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