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    ROUNDUP  368  0 Kommentare Volkswagen-Konzern bleibt wegen Marktschwäche vorsichtig

    WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der weltgrößte Autobauer Volkswagen bleibt nach einem deutlichen Gewinnanstieg in den ersten neun Monaten weiter vorsichtig bei der Finanzprognose. Zugleich werden die Wolfsburger bei den Absatzaussichten nach dem bisherigen Jahresverlauf etwas pessimistischer. Doch vor allem die Offensive mit teureren SUV-Modellen verleiht der Bilanz des Dax-Konzerns Schwung, Umsatz und Gewinne wuchsen im dritten Quartal kräftig. Vor einem Jahr hatte insbesondere die Kernmarke VW Pkw im Zuge der Wirren um den Abgas- und Verbrauchstest WLTP schwach abgeschnitten und besserte sich nun spürbar.

    An der Börse kamen die Zahlen zunächst gut an. Die Vorzugsaktie lag kurz nach Handelsbeginn rund 0,5 Prozent im Plus. Das operative Ergebnis sei deutlich besser ausgefallen als gedacht und auch die Kassenlage habe sich gut entwickelt, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi. Offensichtlich spielten die jüngsten Markteinführungen bei Stadtgeländewagen (SUV) dem Konzern in die Karten. Der Volkswagen-Konzern strotze vor Stärke, urteilte NordLB-Analyst Frank Schwope angesichts der vielen schwachen Nachrichten aus der Branche in jüngster Zeit.

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    Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte im dritten Quartal um über ein Drittel auf 4,82 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Das war deutlich mehr als von Analysten zuvor erwartet. VW profitierte dabei auch von der Neubewertung von Derivaten sowie dem gestiegenen Anteil teurerer Fahrzeuge.

    Die bereinigte operative Umsatzrendite lag nach neun Monaten mit 7,9 Prozent über dem oberen Wert der Prognosespanne für das Gesamtjahr von 7,5 Prozent. Die Ergebnisprognose bestätigte Volkswagen jedoch genauso wie den Umsatzausblick. Der Konzernumsatz wuchs im dritten Quartal um 11,3 Prozent auf 61,4 Milliarden Euro und liegt damit im Jahresverlauf ebenfalls über Plan. "Die Entwicklung in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele 2019 erreichen werden", sagte VW-Finanzvorstand Frank Witter.

    Allerdings geht VW nun nicht mehr von einer leichten Steigerung der konzernweiten Auslieferungen aus, in diesem Jahr dürften sie nur noch das Niveau des Vorjahres erreichen, hieß es. Die Fahrzeugmärkte würden in vielen Weltregionen schneller als bislang erwartet zurückgehen, begründete VW den gesenkten Absatzausblick.

    Im dritten Quartal fielen für die Bewältigung von Rechtsstreitigkeiten in der Dieselaffäre weitere 275 Millionen Euro an Kosten an. Vor einem Jahr hatte jedoch eine Geldbuße für die VW-Tochter Audi im Dieselskandal noch 800 Millionen gekostet. Unterm Strich stieg der auf die Aktionäre entfallende Gewinn daher um 42,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und damit noch stärker als das bereinigte operative Ergebnis.

    Von den einzelnen Marken konnte vor allem VW Pkw das Ergebnis verbessern. Vor einem Jahr hatte die lange renditeschwache Kernmarke nur rund 0,2 Milliarden Euro operativen Gewinn gemacht. Unter anderem hatte die Einführung des für VW schwierigen neuen Abgas- und Verbrauchstestverfahrens WLTP belastet. Diesmal lag der operative Gewinn der Marke mit dem blauen VW-Logo bei 866 Millionen Euro, also mehr als viermal so hoch wie vor einem Jahr. Bei Audi und Porsche lagen die Ergebnisse dagegen auf Vorjahresniveau.

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    In China, wo der VW-Konzern fast 40 Prozent seiner Fahrzeuge ausliefert und der Markt seit geraumer Zeit kriselt, verbuchten die VW-Gemeinschaftsunternehmen ein anteiliges operatives Ergebnis von knapp einer Milliarde Euro, nur unwesentlich weniger als vor einem Jahr. VW weist die Beteiligungsergebnisse aus China erst unter dem Strich aus und nicht schon im Umsatz und im operativen Ergebnis.

    Auf Neunmonatssicht lagen auch die Lkw-Marken Scania und MAN sowie die Nutzfahrzeugtochter Traton mit ihren operativen Ergebnissen spürbar über dem Vorjahreswert. Die Lage hat sich für die schweren Nutzfahrzeuge zuletzt spürbar eingetrübt, weil die anfällige Branche unter der weltweit schwächelnden Konjunktur leidet. Weltmarktführer Daimler musste zuletzt seine Jahresprognosen in dem Bereich zurechtstutzen.

    Der Netto-Mittelzufluss aus dem laufenden Automobilgeschäft betrug im dritten Quartal 3,04 Milliarden Euro und damit weit mehr als die 144 Millionen von vor einem Jahr. Analysten und Investoren beachten den Wert stark, weil er Aufschluss gibt über die Fähigkeit, Dividenden zu zahlen. Nach neun Monaten weist VW mit 8,6 Milliarden Euro Mittelzufluss bereits fast das Jahresziel von mindestens 9 Milliarden Euro auf./men/eas/stk





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