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    CECONOMY IM FOKUS  464  1 Kommentar Schlingerkurs in Düsseldorf

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Unterhaltungselektronik-Konzern Ceconomy ist angeschlagen. Mehrere Führungswechsel und eine unklare Strategie belasten die Entwicklung des SDax-Unternehmens. Bei der Trennung von der ehemaligen Mutter Metro hatte der Konzern hohe Erwartungen geschürt und glänzende Wachstumsperspektiven in Aussicht gestellt. Eingetreten ist davon nichts - im Gegenteil. Ein Hindernis liegt in der Struktur von Ceconomy selbst. Bei der am Dienstag (17.12.) stattfindenden Bilanzpressekonferenz wird der aus dem Aufsichtsrat entsandte neue Chef Bernhard Düttmann Zeugnis ablegen. Was bei dem Unternehmen los ist, was Analysten sagen und was der Aktienkurs macht.

    DAS IST LOS BEI CECONOMY:

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    Der Elektronikhändler steckt seit langem in der Krise - nicht zuletzt wegen des harten Wettbewerbs im Online-Handel. Viele Märkte sind für die Zeiten des Internethandels überdimensioniert. Ein weiteres Hemmnis ist die eigenwillige Konzernstruktur, die bei der Trennung vom Handelskonzern Metro vor wenigen Jahren gewählt wurde. Das Problem: Die Konzern-Holding Ceconomy mit Sitz in Düsseldorf besteht eigentlich nur aus der Tochter MediaMarktSaturn aus Ingolstadt. Sonst gibt es nur noch einige unbedeutende Randgeschäfte.

    MediaSaturn konnte schon unter dem Metro-Dach recht unabhängig von der Zentrale in Düsseldorf agieren. Schon damals hing zwischen Ingolstadt und Düsseldorf häufiger der Haussegen schief. Minderheitsgesellschafter an MediaSaturn ist die Familie Kellerhals. Der inzwischen verstorbene Mitbegründer der Media-Markt-Märkte, Erich Kellerhals, hatte sich schon früher eine Reihe von juristischen Scharmützeln mit dem Metro-Management geliefert. Die räumliche Distanz und die Spitzen, die immer wieder zwischen Düsseldorf und Ingolstadt hin- und herfliegen, lähmen die Entwicklung des Konzerns bis heute.

    Im vergangenen Jahr verschreckte das Unternehmen die Börse gleich mehrfach mit Gewinnwarnungen. Der langjährige Konzernchef Pieter Haas und sein Finanzvorstand Mark Frese mussten deshalb ihren Hut nehmen. Abhilfe schaffen sollte eine neue Führungsspitze mit Jörn Werner und dem ebenfalls neuen MediaMarktSaturn-Chef Ferran Reverter.

    Medienberichten zufolge soll es danach wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Managern gekommen sein. Mitte Oktober kam es zur Trennung von Werner - nach nur sieben Monaten an der Spitze, wegen unterschiedlicher Auffassungen auch über die Führung des Unternehmen.

    Aufsichtsrat Bernhard Düttmann hat daher die Geschäfte für zwölf Monate übernommen. Der Finanz-Experte hatte bereits zwischen Januar und März dieses Jahres im Vorstand der Ceconomy ausgeholfen. Eine neue Strategie will er "zu gegebener Zeit" präsentieren. An der komplexen Struktur könne er grundsätzlich "wenig ändern", sagte er jüngst in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Eine Verschmelzung der beiden Gesellschaften sieht er derzeit nicht. Allerdings, so Düttmann, "wäre es sicherlich gut, die Familie als Aktionär direkt bei Ceconomy zu haben".

    Ceconomy steuert dabei auf einen halbwegs versöhnlichen Abschluss des Jahres zu. Dank einer besser als erwartet ausgefallenen operativen Geschäftsentwicklung in Spanien, Italien und Deutschland im vierten Quartal blickt das Unternehmen nun optimistischer auf das am 30. September geendete Geschäftsjahr. Das Ergebnis dürfte zum Vorjahr unverändert ausfallen. Bisher war Ceconomy von einem leichten Rückgang bei Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) und Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) ausgegangen. Das Ebit soll im Geschäftsjahr 2018/19 nun bei 399 Millionen Euro liegen und das Ebitda bei 630 Millionen Euro. Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz stieg vorläufigen Angaben zufolge um 0,8 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro.

    DAS SAGEN ANALYSTEN:

    Marktexperten nehmen bei Ceconomy derzeit eine abwartende Haltung ein. Dabei kritisieren sie das Führungchaos im Konzern. Andrew Porteus von der britischen Investmentbank HSBC etwa monierte Ende Oktober die Ungewissheit über die weitere Unternehmensstrategie nach dem überraschenden Ausscheiden des Vorstandschefs Werner.

    Analyst Volker Bosse von der Baader Bank hatte dazu bereits geurteilt, dass die ganze Diskussion weder für das operative Geschäft in den Filialen noch für das Ansehen der Media-Markt- und Saturn-Holding hilfreich sei. Gleichzeitig übte er grundsätzliche Kritik an der bisherigen Aufstellung des Konzerns. Die Holding habe ihren Sitz in Düsseldorf. Die Tochter MediaSaturn, die über 90 Prozent des Gewinns erwirtschaftet, sei dagegen in Ingolstadt beheimatet. Dadurch sei das Management der Holding zu weit weg vom Tagesgeschäft.

    Ähnlich sieht es Jürgen Elfers von der Commerzbank. Er glaubt zudem, dass es schwierig werde, einen adäquaten Nachfolger für Werner zu finden. Die komplexen Unternehmensstrukturen mit einer allem Anschein nach fehlenden Einflussmöglichkeit auf die MediaSaturn-Gruppe seien wohl ein Hindernis, um einen hochkarätigen Vorstandschef anzuheuern, so der Analyst. Während das Unternehmen seine Neuausrichtung weiter vorantreiben müsse, gehe nun wieder wertvolle Zeit verloren.

    DAS MACHT DIE AKTIE:

    Aktionäre haben bislang keine Freude an Ceconomy. Das Papier, das seit dem 13. Juli 2017 an der Börse notiert ist, liegt derzeit knapp unter 5 Euro. Der erste Kurs hatte damals bei 9,32 Euro gelegen. Die Aktie hatte Anfang vergangenen Jahres bei über 13 Euro das bislang letzte markante Hoch erreicht. Von dort aus ging es das ganze Börsenjahr 2018 kontinuierlich bergab. Im Tief von unter 3 Euro im Dezember hatte sich der Kurs binnen eines Jahres mehr als geviertelt. Im Januar und im August hatte das Unternehmen mit Quartalszahlen die Erwartungen an der Börse enttäuscht. Im September und Oktober folgten zwei Gewinnwarnungen binnen drei Wochen.

    Seitdem ist wieder etwas Ruhe eingekehrt: Seit Februar bewegt sich der Aktienkurs in einer Spanne von etwa vier bis sechs Euro auf und ab. Er pendelte dabei um die Durchschnittslinie der vergangenen 200 Börsentage, die als Indikator für den längerfristigen Trend am Markt große Beachtung findet. Aktuell verläuft diese Trendlinie bei rund fünf Euro.

    Dank der Erholung zu Jahresanfang bringt es Ceconomy 2019 auf ein Kursplus von mehr als 50 Prozent, womit es auf einem der vorderen Plätze im SDax liegt. Der Börsenwert beläuft sich auf rund 1,7 Milliarden Euro./nas/bek/eas/fba

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