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    Marktkommentar  309  0 Kommentare Stephan Rieke (Oddo BHF): Auf ein Neues!

    Das Jahr 2019 war ein für die Anleger erfolgreiches Jahr. Risiken wie ein eskalierender Handelskonflikt oder der EU-Austritt Großbritanniens sind zwar nicht ganz beseitigt, konnten zum Jahresende aber zumindest entschärft werden, sodass der Saldo …

    20. Dezember 2019 - Mit nur noch 11 verbleibenden Tagen in diesem Jahr kann festgehalten werden, dass das Jahr 2019 ein für die Anleger erfolgreiches Jahr war. Risiken wie ein eskalierender Handelskonflikt oder der EU-Austritt Großbritanniens sind zwar nicht ganz beseitigt, konnten zum Jahresende aber zumindest entschärft werden, sodass der Saldo zum Jahresende durchweg positiv ist: Der US-Leitindex S&P 500 legte gut 27% zu und auch der DAX blickt mit einem Kursgewinn von fast 25% auf ein positives Jahr zurück. Gewinne beschränken sich nicht nur auf die Aktienmärkte, auch für Renten (langlaufende Staatsanleihen und Unternehmensanleihen) und Rohstoffe wie Gold und Öl ergibt sich eine positive Bilanz. Für die Börsenentwicklung im Jahr 2020 bleiben wir positiv gestimmt: Unterstützende Faktoren zum Jahresstart sehen wir in der üppigen Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken und die Annäherung der Streitparteien im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit.

    Unter den Fondsmanager gewinnen die Bullen die Überhand

    Die vielbeachtete Fondsmanager-Umfrage von Bank of America (BofA) zeigt, dass die Stimmung unter den Fondsmanagern zuletzt sehr konstruktiv ist. Der im Rahmen der Dezember-Umfrage ermittelte BofA Bull & Bear Index stieg auf 5,6 Zähler – den höchsten Wert seit April 2018. Die positive Stimmung spiegelt sich in einer deutlichen Präferenz für Aktien gegenüber Anleihen – eine Präferenz, die wir teilen. Die Umfrage ergab außerdem, dass die Mehrheit für die nächsten 12 Monate steigende Unternehmensgewinne erwarten und die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession aus Sicht der Befragten wieder abgenommen hat. Wir deuten diese Faktoren als Zeichen eines positiven Anlegersentiments.

    Vergleichsweise wenig Bewegung am Devisenmarkt

    Kaum beachtet - aber dennoch interessant - ist die erstaunlich niedrige Volatilität am Devisenmarkt, der ja meist als besonders lebhaft gilt. Warum ist die Volatilität so niedrig? Zum einen hängt die Volatilität am Währungsmarkt mit der Aktienmarkt-Volatilität zusammen. Gemessen an der impliziten Volatilität von Indexoptionen auf den S&P 500 (VIX) ist auch diese im historischen Vergleich eher niedrig. Zum anderen nährt sich die Devisenmarkt-Volatilität aus den Makro-Divergenzen der Währungsräume, zum Beispiel Unterschiede in den Wachstumsaussichten oder der geldpolitischen Ausrichtung. Gerade das Ausbleiben dieser Divergenzen könnte der wesentliche Faktor für die fehlende Volatilität der G10-Währungen sein. So erfolgte die Wachstumsabschwächung schon fast synchron und auch die Notenbanken sind größtenteils im Lockerungsmodus. Bleibt es bei diesem mehr oder minder einheitlichen Bild, könnte wenig für eine zeitnahe Rückkehr der Volatilität am Devisenmarkt sprechen.

    Britisches Pfund: Auf die Freude folgt die Ernüchterung

    Zu den volatileren Währungen in diesem Jahr gehörte sicherlich das britische Pfund (GBP). Der überraschend deutliche Wahlsieg der Tories um Boris Johnson führte zu einer scharfen Aufwertung der britischen Währung (ggü. Euro um ca. 2%). Der Effekt hielt jedoch nicht vor. Aktuell handelt der Euro gegenüber dem Pfund wieder über dem Niveau vor den Wahlen. Auf längere Sicht erwarten wir, dass sich die Verhandlungen zwischen dem Königreich und der EU eher schwierig gestalten werden. So können sich auch die Wachstumssorgen nicht einfach auflösen. Beispielsweise fielen die UK-Einkaufsmanagerindizes am vergangenen Montag schwächer aus als erwartet. In diesem Umfeld ist es unwahrscheinlich, dass sich die Bank of England gegen den globalen Zinslockerungstrend stellt. Wir erwarten deshalb keine wiederkehrende und vor allem keine dauerhafte GBP-Stärke für das kommende Jahr.

    Was erwartet uns zum Jahreswechsel?

    Die Börsen dürften das Jahr tendenziell unspektakulär ausläuten. Datenseitig wären die heutige Veröffentlichung des von der US-Notenbank favorisierten Inflationsmaß für die US-Wirtschaft, dem Deflator für persönliche Konsumausgaben, und die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA kommenden Montag zu erwähnen. Wir schätzen das Überraschungspotenzial für niedrig ein und erwarten somit keine starke Marktreaktion; die verbleibenden Handelstage dürften ruhig über die Bühne gehen – ganz im Sinne der Feiertage.


    Hinweise:
    Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.



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