EUR/TRY
Lira festigt sich weiter
Am Donnerstag hat die türkische Notenbank den Leitzins wie erwartet gesenkt, um ganze 0,75 Prozentpunkte ging es auf jetzt 11,25 Prozent runter. Eine rückläufige Inflation und eine Erholung der Lira waren die Hintergründe, aber auch Staatspräsident Erdoğan drängte die Zentralbank vermutlich in diese Richtung. Obwohl das Staatsoberhaupt mit Ökonomen verschiedener Meinung ist, stützt diese Entscheidung die türkische Lira im Vergleich zum Euro - zumindest kurzfristig. Ein Blick auf den Kursverlauf seit August letzten Jahres offenbart nämlich weiterhin einen intakten Aufwärtstrend im Währungspaar, der bei 6,6981 TRY seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Aktuell läuft von der oberen Trendkanalbegrenzung eine entgegengesetzte Kursbewegung, diese trifft aber schon sehr bald auf wichtige Unterstützungen, wodurch der Euro wieder an Wert zulegen könnte. Von einer nachhaltigen Stabilisierung scheint dieses Währungspaar noch weit entfernt zu sein, angesichts des eindeutigen Kursverlaufs.
Ökonomen warnen
Nach technischen Maßstäben war die kurzfristige Erholungsbewegung der letzten Tage nur als Zwischenschritt in dem bestehenden, aber untergeordneten Abwärtstrend zu interpretieren, eine baldige Fortsetzung und somit stärkere Lira sollte erwartet werden. Weiterhin stellt das Niveau um 6,4465 TRY die vorläufige Zielzone beim Währungspaar EUR/TRY dar. Dabei könnte es sogar noch ein Stück weiter abwärts gehen, der 200-Tage-Durchschnitt um 6,3974 TRY sollte von nun an einer engmaschigen Beobachtung unterliegen und vielleicht sogar einen baldigen Test unterzogen werden. Für das fortgesetzte Short-Szenario können Investoren beispielsweise auf das Mini Future Short Zertifikat WKN VE50QH ausgestattet mit einem Hebel von 138 zurückgreifen. Sollte hingegen das Niveau von 6,60 TRY zurückerobert werden, bestünde eine realistische Chance auf einen Rückläufer an die aktuellen Jahreshochs von 6,6981 TRY. Bei einer fortgesetzten Entwertungsspirale der türkischen Lira könnte sogar ein Kursschub an 6,80 TRY erfolgen, womit das Paar erneut an seine obere Trendbegrenzung stoßen würde. Kurzfristig scheint dies jedoch kein Thema zu sein.