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    Oxfam-Bericht  3814  1 Kommentar Jedes Jahr fallen die Medien auf die Oxfam Fake News herein - Seite 2

    Oxfam, so die FAZ weiter, habe aber für den Bericht des Jahres 2017 die Berechnungsmethode geändert. Hätte man im Jahr davor die gleiche Methode angewandt, dies räume Oxfam ein, dann hätten nicht 62, sondern neun Menschen mehr Vermögen besessen als die ärmere Hälfte der Welt. Der Beitrag kritisiert zudem, die Berechnung sei an sich fragwürdig, weil bei der „ärmeren Hälfte der Welt“ erstaunlich viele Menschen in der entwickelten Welt – etwa in den USA – mitgerechnet wurden, die Kredite für den Hauskauf oder die Finanzierung des Studiums aufgenommen hätten. Es sei „im besten Fall irreführend, wenn ein durchschnittlicher Universitätsabsolvent am Ende seines Studiums Schulden von rund 50.000 Pfund angehäuft hat und damit zu den ärmsten Menschen der Welt zählt, wenn man an sein Einkommenspotential in der Zukunft denkt“, zitiert die FAZ das Londoner Institute of Economic Affairs, das sich regelmäßig kritisch zu den Oxfam-Berichten äußert. Der Artikel selbst ist also durchaus differenziert, ebenso wie ein daneben stehender Kommentar. Und dennoch ist zu fragen, warum ein hochseriöses Blatt einem unseriösen Bericht den Platz für den Hauptaufmacher im Wirtschaftsteil einräumt und mit der Überschrift und der Grafik zunächst einmal dessen zentrale These übernimmt – auch wenn sie im Artikel selbst dann kritisiert wird.

    „Unser Bericht will keine Wissenschaft sein und gibt das auch nicht vor.“

    Dass es auch anders geht, zeigt die „Süddeutsche Zeitung“, die am gleichen Tag ebenfalls groß über die Oxfam-Studie berichtete, jedoch mit der treffenden Überschrift: „Nein, acht Menschen besitzen nicht so viel wie die Hälfte der Welt.“ Hier heißt es: „Im vergangenen Jahr hatte Oxfam noch verkündet, das Vermögen der 62 reichsten Personen entspreche dem der ärmeren Hälfte. Und jetzt nur noch acht Leute! Ist das nicht der Beweis, dass die Welt vor die Hunde geht? Nein. Denn die Zahl ‚acht’ ist ziemlich sicher falsch.“ In der Studie würden Äpfel mit Birnen verglichen. Ein deutscher Rentner, der gerade einen kleinen Kredit für den Kauf eines Autos aufgenommen habe, sei laut der Oxfam-Berechnung ärmer als ein Bauer in Burundi. Die Zeitung schreibt, Oxfam habe die Veröffentlichung mit dem Argument verteidigt: „Unser Bericht will keine Wissenschaft sein und gibt das auch nicht vor.“


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Oxfam-Bericht Jedes Jahr fallen die Medien auf die Oxfam Fake News herein - Seite 2 Alle Medien berichten über die aktuelle „Oxfam-Studie“. In den ARD-Tagesthemen heißt es: „Extremem Reichtum steht große Armut gegenüber - darauf macht Oxfam nicht zum ersten Mal aufmerksam. Doch laut der Studie der Entwicklungshilfeorganisation gab es im vergangenen Jahr eine weitere Konzentration der Vermögen an der Spitze.

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