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DAX mit kräftiger Erholung – Konjunkturelle Delle durch Virus ja, Einbruch nein
Derzeit werden an der Börse die potenziellen Auswirkungen des Virus auf eine vorübergehende, moderate Belastung des weltweiten Wachstums reduziert, das später im Jahr nachgeholt werden kann.
Die Faktoren, die für eine Erholung der Weltwirtschaft in diesem Jahr sorgen könnten, sind trotz des Virus intakt. Die weltweite Fiskal- und Geldpolitik ist förderlich für das Wachstum. Die
Stimmung im Handelsstreit zwischen den USA und China ist besser. Und die Konjunkturdaten rund um den Globus zeigen eine Stabilisierung des Wachstums. Selbst die industrielle Produktion, die sich im
vergangenen Jahr in weiten Teilen der Welt in einer Rezession befand, erlebt eine Erholung. Abermals scheinen die Untergangsprediger mit ihren Vorhersagen der ökonomischen Apokalypse falsch zu
liegen.
Klar ist, dass Chinas Wirtschaftswachstum im ersten Quartal durch den Virus belastet wird. Die Dauer, in der die Warenströme und Produktionszyklen unterbrochen bleiben, wird ultimativ darüber
entscheiden, wie stark die Abschwächung des Wachstums sein wird. Die chinesischen Behörden haben resolut gehandelt bei der Abschottung der gefährdeten Regionen. Während dies dazu führt, dass
die wirtschaftliche Aktivität kurzfristig stärker leidet, könnte die Entschiedenheit aber helfen, die Erholung früher eintreten zu lassen, da die Probleme regional begrenzt bleiben. Hätte China
nicht so gehandelt, gäbe es heute vermutlich weitaus mehr weltweite Infektionen.
Kurzfristig also mehr Volatilität, mittelfristig aber kann es zu einer umso stärkeren Erholung mit Nachholeffekten kommen. Die chinesische Regierung hat Möglichkeiten, durch
Infrastrukturinvestitionen und andere fiskalpolitische Stützen der drohenden Wachstumsdelle durch das Coronavirus zu begegnen. Dass heute Aktien von Fluggesellschaften wie der Lufthansa schon
wieder gekauft werden, zeigt, dass Anleger ihren Optimismus bereits wiedergefunden haben.