checkAd

     172  0 Kommentare Kläger gegen das Lkw-Kartell kündigt Berufung an

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das größte Schadenersatz-Verfahren gegen das europäische Lkw-Kartell geht in die nächste Instanz. Nachdem das Landgericht München die Schadenersatz-Klage über 867 Millionen Euro am Freitag abgewiesen hat, kündigte die Klägerin, die Inkassofirma Financialright, sofort Berufung an.

    Die Lastwagenbauer MAN , Daimler , DAF, Iveco und Volvo/Renault hatten jahrelang Preislisten ausgetauscht. Mehr als 3000 Spediteure und Transportfirmen aus ganz Europa traten ihre Schadenersatzforderungen wegen 84 000 angeblich überteuert verkaufter Lastwagen an Financialright ab. Das aber verstoße in mehreren Punkten gegen das Rechtsdienstleistungsgesetz, urteilte das Gericht.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Mercedes-Benz Group!
    Long
    68,75€
    Basispreis
    0,55
    Ask
    × 14,69
    Hebel
    Short
    78,13€
    Basispreis
    0,45
    Ask
    × 14,40
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Financialright-Anwalt Alex Petrasincu sagte, das Münchner Urteil widerspreche einem Urteil des Bundesgerichtshofs. Die Landgerichte Braunschweig und Frankfurt hätten in Verfahren der Financialright-Schwester Myright gegen VW Abtretungsmodelle bestätigt. "Unsere Mandantin wird gegen diese Entscheidung in Berufung gehen", sagte Petrasincu.

    Daimler teilte mit, die von Financialright "angestrebte Sammelklage ist in Deutschland in der von der Klägerin gewählten Art und Weise nicht zulässig. Die Entscheidung des Gerichts ist daher nur konsequent." Im übrigen könnten die Lkw-Käufer keinen konkreten Schaden durch das Kartell nachweisen. Auch MAN "begrüßt die Entscheidung ausdrücklich. Denn es gibt weiterhin keine Anhaltspunkte dafür, dass Kunden" überhaupt "ein Schaden entstanden ist."

    Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hatte seinen Mitgliedern zu der Klage über Financialright geraten. BGL-Sprecher Martin Bulheller sagte: "In der ersten Halbzeit liegen wir zurück, jetzt kommt die zweite. Da sind wir optimistisch."

    Der Frankfurter Kartellrechtler Jens Steger, der Lkw-Käufer in anderen Verfahren vertritt, sagte der dpa: "Ich bin überrascht, wie klar das Gericht die Klage abgewiesen hat. Die rechtliche Argumentation ist einleuchtend." Dass das Verfahren letztlich beim Bundesgerichtshof landen werde, sei klar. "Das wird noch Jahre dauern." Notwendig sei: "Der Gesetzgeber muss klar regeln, ob Sammelklagen zulässig sind oder nicht."/rol/DP/mis





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Kläger gegen das Lkw-Kartell kündigt Berufung an Das größte Schadenersatz-Verfahren gegen das europäische Lkw-Kartell geht in die nächste Instanz. Nachdem das Landgericht München die Schadenersatz-Klage über 867 Millionen Euro am Freitag abgewiesen hat, kündigte die Klägerin, die Inkassofirma …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer