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    Buchtipp  1051  0 Kommentare Plädoyer für den guten Egoismus - Seite 3

    Die These des Autors: Die meisten Menschen haben durch ihre Erziehung Glaubenssätze verinnerlicht, die sie daran hindern, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen oder sich dafür einzusetzen: „Nimm dich nicht so wichtig!“ oder „Der Klügere gibt nach!“ Menschen bekommen ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse und Ansprüche klar und unmissverständlich artikulieren.

    Gegen den Strom schwimmen

    Das Buch ist vor allem ein Plädoyer dafür, gegen den Strom zu schwimmen: „Haben Sie den Mut, auch unpopuläre Ansichten zu äußern, wenn sich diese mit Ihren innersten Werten und Prinzipien decken. Alles andere wäre Selbstverleugnung.“ (S. 33) Und: „Haben Sie keine Angst, Menschen mit Ihrer Meinung vor den Kopf zu stoßen. Das gehört nun einmal dazu.“ (S. 89)

    Wenn man die Biografien berühmter und erfolgreicher Menschen studiere, gelange man zu der Erkenntnis, dass diese keineswegs beliebte Menschen waren. Nonkonformismus sei ein Merkmal wirklich erfolgreicher Menschen (S. 141). Das kann ich aus meinen eigenen Forschungen bestätigen. In Interviews mit 45 Superreichen für mein Buch „Psychologie der Superreichen“ habe ich gezeigt, dass erfolgreiche Menschen oft geradezu Freude daran haben, gegen den Strom zu schwimmen und sich in Widerspruch zur Mehrheitsmeinung zu setzen.

    „Die Masse ist nicht erfolgreich“, Backhaus. „Darum dürfen Sie auch niemals auf die Masse hören, wenn Sie selbst erfolgreich sein wollen.“ (S. 185) Das ist logisch: Wer das macht, was alle machen, der wird auch nur das bekommen, was alle bekommen – und das ist nicht viel.

    „Ein guter Egoist ist der Diktator seines eigenen Lebens“

    Das Buch ist ein Plädoyer für ein freies und selbstbestimmtes Leben. Dazu gehört jedoch auf der anderen Seite hohe Selbstdisziplin. Ja, schon Goethe sagte: „Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht.“ Wenn Sie nicht so gern anderen gehorchen, dann müssen Sie lernen, sich selbst zu gehorchen. Backhaus schreibt, dass er diese Selbstdisziplin gelernt habe. Er verzichtet konsequent auf Rauchen, Alkohol und Zucker (S. 101). Dass das geht, weiß ich, weil ich selbst seit 35 Jahren nicht geraucht und keinen Tropfen Alkohol getrunken habe und seit 15 Jahre auf Süßigkeiten komplett verzichte. „Ein guter Egoist ist der Diktator seines eigenen Lebens“, schreibt Backhaus (S. 21). Dabei fällt mir dieser Ausspruch von Karl Lagerfeld ein: „Die Leute sagen mir: 'Sie sind Deutscher, Sie haben viel Disziplin.' Ich bin viel schlimmer: Ich bin Autofaschist, ein Diktator, der sich selbst unter Druck setzt. Ich dulde, wenn es um mich selbst geht, keine Demokratie. Es wird nicht diskutiert, ich gebe mir Befehle. Da leide ich auch nicht besonders darunter. Befehl ist Befehl, basta."


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Buchtipp Plädoyer für den guten Egoismus - Seite 3 Julien Backhaus, Ego. Gewinner sind gute Egoisten, FinanzBuch Verlag, München 2020, 231 Seiten.