Value-Aktien
Corona hat hier keine Chance: Milliarden-Ausschüttungen an Aktionäre in Schweizer Franken auf Basis strammer Shareholder-Value-Strategie
Der Eindruck, bei unseren Schweizer Nachbarn ginge es grundsätzlich etwas ruhiger und langsamer zu, mag nicht unbedingt zutreffen: Zumindest beim Lebensmittelriesen Nestlé stehen die Zeichen nämlich schon länger auf Veränderung. Konzernchef Ulf Mark Schneider (Foto) hat für den Umbau ehrgeizige Ziele formuliert.
Neben dem Verkauf von Sparten und einer stärkeren Ausrichtung auf Gesundheitstrends kommen praktisch alle Ausgaben auf den Prüfstand. So sollen Einsparungen von 2,5 Mrd. CHF erreicht werden. Einen Großteil davon konnte Nestlé bereits im Geschäftsjahr 2019 realisieren. Der Verkauf der Hautpflegesparte spülte vergangenes Jahr zudem rund 10 Mrd. CHF in die Kasse. Weitere Desinvestments, von denen auch der Fleischproduzent Herta betroffen sein könnte, werden nach Willen des Managements schon bald folgen. Schneider verfolgt eine klare Shareholder-Value-Strategie. Dazu gehört auch die Aussicht auf üppige Ausschüttungen.
Von 2020 bis 2022 sollen bis zu 20 Mrd. CHF in Form von Rückkaufprogrammen und Sonderdividenden an die eigenen Aktionäre fließen. Für den Fall, dass Nestlé ein größeres Übernahmeziel mit Wertsteigerungspotenzial identifiziert, könnte dieser Betrag jedoch nach unten angepasst werden. Der Hersteller von Maggi-Fertigprodukten, PURINA-Tiernahrung, Häagen-Dazs-Eiscreme und Nescafé hat sich bislang nicht konkret dazu geäußert, welche Auswirkungen das Coronavirus auf sein Geschäft haben dürfte.
Deutliche Wachstumseinbußen im wichtigen Asien-/Chinageschäft werden sich aber kaum vermeiden lassen. Value-Anleger sollten allerdings über den Tellerrand der aktuellen Krise hinausschauen: Das breit diversifizierte Produkt- und Markenportfolio sowie dessen globale Aufstellung machen Nestlé zu einem Top-Pick unter den nicht-zyklischen Konsumtiteln. Mittelfristig ist das von Schneider formulierte Ziel eines organischen Wachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich durchaus realistisch. Darüber hinaus sollte der laufende Umbau zusätzliche Werte im Konzern heben.
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Fazit
Während die Märkte im Panikmodus sind, bewahren weitsichtige Value-Anleger einen kühlen Kopf. Die Kombination aus einem wenig zyklischen Hauptgeschäft, hohen finanziellen Ressourcen und etablierten
Marken, die ihrerseits Milliardenwerte auf sich vereinen, stellt jedes Aktiendepot auf ein solides Fundament.
Autor: Marcus Wessel
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(Dieser Artikel aus der Smart Investor-Ausgabe 04/20 bezieht sich auf Daten, die bis zum 20.03.2020 erfasst wurden.)
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