checkAd

    ROUNDUP 2  261  0 Kommentare Deutsche Telekom treibt Wachstum in Virus-Krise voran - Aktie legt zu

    (neu: Aussagen Telekom-Chef, Aktienkurs, Details.)

    BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom hat sich zum Jahresauftakt trotz Virus-Pandemie mit höheren Umsätzen und Gewinnen behauptet. Der Gewinn unter dem Strich legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Prozent auf 916 Millionen Euro zu, wie das Dax -Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Bereinigt um Sondereffekte wie etwa Aufwendungen für Personalmaßnahmen oder für den Genehmigungsprozess im Sprint-Deal legte der Gewinn sogar um knapp neun Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu.

    Den Umsatz steigerte der Konzern um 2,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro, das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs vor allem dank des US-Geschäfts unerwartet kräftig um gut 10 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Im US-Geschäft profitierte der ehemalige deutsche Staatsmonopolist zudem von günstigen Wechselkurseffekten. Bei der seit Jahren schwächelnden Großkunden-IT-Tochter T-Systems legte das operative Ergebnis zudem erneut trotz nahezu stagnierender Umsätze zu. Auch im Europa-Geschäft sowie bei der niederländischen Tochter T-Mobile NL ging es bei den Gewinnen wieder nach oben.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Deutsche Telekom AG!
    Short
    23,26€
    Basispreis
    0,16
    Ask
    × 14,57
    Hebel
    Long
    20,31€
    Basispreis
    1,58
    Ask
    × 14,14
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die Aktie gewann am Vormittag rund ein Prozent dazu und gehörte damit zu den wenigen Gewinnern im Dax. Von seinem Krisentief Mitte März hat der Kurs mittlerweile ein gutes Stück wieder wettgemacht. Aktuell liegt der Kurs noch rund ein Fünftel unter dem Mehrjahreshoch von Mitte Februar bei fast 17 Euro.

    Ein Händler bezeichnete die Ergebnisse zunächst als durchwachsen. So habe der Konzern etwa die Erwartungen beim freien Barmittelzufluss verfehlt und statt eines erhofften Zuwachses einen Rückgang von 17 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro verbucht. Die Telekom begründete dies mit nicht weitergeführten Forderungsverkäufen, die zu Kapitalabflüssen geführt hätten.

    Der freie Mittelzufluss ist für Investoren wichtig, da er über die künftige Finanzkraft unter anderem für die Dividende Aufschluss geben kann. Diese hatte das Management allerdings wegen des Sprint-Deals in den USA bereits auf 60 Cent gesenkt, was auch die Mindestausschüttung in den kommenden Jahren sein soll.

    Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee und Simon Coles von Barclays werteten die "starken" Service-Umsätze in Deutschland sowie die Aussagen der Telekom zur weiteren Entwicklung und den Covid-19-Folgen indes als positiv. Auch bei der Schweizer Bank Credit Suisse war von "soliden" Zahlen die Rede.

    Natürlich sei auch die Telekom mit massiven Herausforderungen durch die Pandemie konfrontiert gewesen, sagte Konzernchef Tim Höttges bei einer Telefonkonferenz zur Berichtsvorlage. Finanziell machte sich Covid-19 - wie bei vielen Unternehmen in der Branche - demnach hauptsächlich in Form von geschlossenen Mobilfunkshops und geringeren Roaming-Umsätzen durch eine begrenzte Reisetätigkeit der Menschen bemerkbar. Dazu fielen IT-Projekte von Unternehmen weg oder wurden verschoben. Demgegenüber kurbelte die Pandemie die Umsätze in der Sprachtelefonie an und sorgte auch dafür, dass weniger Kunden den Mobilfunkanbieter wechselten.

    Insgesamt sieht die Telekom derzeit nur einen begrenzten Einfluss durch die Corona-Pandemie auf die Geschäfte. Vor dem Hintergrund bestätigte das Management die Mitte Februar herausgegebenen Jahresziele "unter Berücksichtigung aller absehbaren Pandemie-Folgen". Demnach soll das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen außerhalb der USA weiterhin auf 13,9 Milliarden Euro steigen.

    Konzernweit hatte die Telekom das operative Ergebnis in diesem Jahr zuletzt bei 25,5 Milliarden Euro gesehen, nach 24,7 Milliarden im vergangenen Jahr. Der Umsatz auf Konzernebene sollte zudem weiter zulegen. Allerdings bezieht sich die Prognosebestätigung nun zunächst auf alle Bereiche außerhalb der USA sowie auf den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow), der vor Dividenden und Ausgaben für Mobilfunklizenzen weiter bei acht Milliarden Euro liegen soll.

    An den geplanten Investitionen in Höhe von insgesamt rund 13 Milliarden Euro hält der Konzern ebenfalls fest. "Bei allem, was wir aktuell sehen und abschätzen können, gehen wir davon aus, dass wir die Ziele erreichen, die wir Ihnen vor der Corona-Krise genannt haben", sagte Höttges.

    Für die Telekom war es die letzte Berichtsvorlage ohne die Ergebnisse von Sprint . Nach der erfolgreichen Fusion der US-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen aus Kansas Anfang April will das Management die Jahresziele nun voraussichtlich im zweiten Quartal an die neue Struktur anpassen. T-Mobile US hatte bei der Vorlage der eigenen Quartalszahlen Anfang Mai keine Prognose für das laufende Jahr abgegeben.

    Mit der "New T-Mobile" wollen sich die Bonner zum Marktführer in den USA aufschwingen und gegen die Branchenführer Verizon und AT&T durchsetzen. Gemeinsam bringen es T-Mobile und Sprint nach eigenen Angaben auf rund 140 Millionen Kunden und einen Börsenwert von mehr als 110 Milliarden Dollar.

    Nach einer ersten Abschätzung hätte der Umsatz der neuen T-Mobile US im vergangenen Jahr bei rund 71 Milliarden Dollar gelegen, sagte Höttges. Für sich allein hatte die US-Tochter 2019 knapp 45 Milliarden Dollar erlöst. Das bereinigte operative Ergebnis hätte mit Sprint zusammen etwa bei 24 Milliarden Dollar gelegen - also 10 Milliarden über dem Ergebnis von T-Mobile US allein.

    Von der Übernahme erhoffen sich die Bonner Einsparungen von jährlich sechs Milliarden Dollar. Insgesamt rechnet der Konzern nach wie vor mit Synergien im Barwert von rund 43 Milliarden Dollar.

    Davor geht die Zusammenlegung der Netze aber erst mal ins Geld. Anderthalb Jahre lang muss die Telekom jede Woche 1000 Mobilfunkstationen umrüsten - alles zusammengenommen dürfte die Integration früheren Berechnungen zufolge 15 Milliarden Dollar verschlingen. Insgesamt sollen sich die US-Investitionen auf 40 Milliarden Dollar belaufen./kro/men/stk





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP 2 Deutsche Telekom treibt Wachstum in Virus-Krise voran - Aktie legt zu Die Deutsche Telekom hat sich zum Jahresauftakt trotz Virus-Pandemie mit höheren Umsätzen und Gewinnen behauptet. Der Gewinn unter dem Strich legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Prozent auf 916 Millionen Euro zu, wie das Dax …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer