„Bewegen uns in einem Spezialgebiet, das andere Bestandshalter kaum auf dem Radar haben“ – Interview mit BENO-Chef Florian Renner - Seite 2
Anleihen Finder: Welche Faktoren müssen zusammenkommen, damit sich BENO für eine Immobilie entscheidet? Wann wird ein Objekt wieder verkauft?
Florian Renner: Grundsätzlich wollen wir wachsen, bestehende Standorte weiterentwickeln und neue Objekte kaufen. BENO ist seit zwölf Jahren in dieser Nische aktiv und hat einen strengen Auswahlprozess aus MUSS- und KANN-Kriterien entwickelt. Zu den MUSS-Kriterien gehört beispielsweise, dass weniger als 50 Prozent Büro- oder Verwaltungsflächen sind. Außerdem muss der Vermietungsstand über 60 Prozent liegen. Wenn der Preis stimmt, kommt ein gezielter Verkauf in Frage. Sehr attraktiv wird es für uns, wenn es zu gemeindlich angestoßenen Nutzungsänderungen – z.B. Wohnbau – kommt. Die Wertzuwächse bei solchen Umnutzungen sind erheblich.
Anleihen Finder: Wie groß und „schwer“ ist Ihr Gewerbeimmobilien-Portfolio derzeit? Wie groß soll es mittelfristig werden?
„Die Netto-Jahresmieten liegen derzeit bei insgesamt rund 5,4 Mio. Euro“
Florian Renner: Das BENO Portfolio ist breit diversifiziert und umfasst derzeit 11 Standorte mit 37 Mietern und einer Nutzfläche von rund 141.000 m2. Die Objekte hatten zum 31.12.2019 einen Verkehrswert von knapp 59 Mio. Euro. Die Netto-Jahresmieten liegen derzeit bei insgesamt rund 5,4 Mio. Euro. In den kommenden Jahren wollen wir das Portfolio weiter ausbauen und die Bilanzsumme im Konzern von rund 62 Mio. Euro Ende 2019 in Richtung 120 bis 150 Mio. Euro bringen. Dabei ist berücksichtigt, dass wir vielleicht auch mal das ein oder andere Objekt zu einem attraktiven Preis verkaufen.
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Anleihen Finder: Nennen Sie uns doch bitte die Entwicklung weiterer Finanzkennzahlen (Umsatz, NAV, Eigenkapital, Verschuldung) in den letzten Jahren.
Florian Renner: Wir arbeiten seit Gründung profitabel und haben in dieser Zeit keine Ausschüttungen vorgenommen haben. Die vorhandenen Mittel wurden permanent zur Schuldenreduzierung
eingesetzt oder investiert. Entsprechend haben wir wichtige Portfolio-Kennzahlen wie NAV und LTV kontinuierlich verbessert. Ende 2019 lag der Verschuldungsgrad (LTV) des Immobilienbestandes bei
48,2 % (Vj: 55,6 %) und der Net Asset Value bei 30,3 Mio. Euro (Vj: 23,0 Mio. Euro). Das Konzerneigenkapital ist in 2019 von 10,1 auf 16,5 Mio. Euro und die Eigenkapitalquote von 18,6 auf 26,7 %
gestiegen. Dafür, dass auch während der Anleihelaufzeit Kapital in der Gruppe bleibt ist gesorgt. Unser Sicherheitenpaket sieht unter anderem vor, dass Dividenden nur bei einer Eigenkapitalquote
von über 30 Prozent ausgeschüttet werden dürfen. Und wie gesagt, wir sehen derzeit attraktive Wachstumschancen.