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    Marktkommentar  190  0 Kommentare Prof. Dr. Jan Viebig (Oddo BHF): Kein Halten mehr an den Märkten

    An den Finanzmärkten wird die Zukunft gehandelt - Und die ist, davon sind die Märkte zunehmend überzeugt, vielversprechend.

    15.01.2021 - An den Finanzmärkten wird die Zukunft gehandelt. Und die ist trotz der aktuellen Zuspitzung der Corona-Lage und der teilweise beträchtlichen wirtschaftlichen Belastungen durch den Lockdown – davon sind die Märkte zunehmend überzeugt – vielversprechend. Die Rekordjagd an den Aktienmärkten, die im vergangenen November nach den US-Wahlen und den ersten Erfolgsmeldungen zur Impfstoffentwicklung begonnen hatte, setzte sich im neuen Jahr ungebrochen fort. Rund um den Globus verzeichneten die wichtigsten Aktienindizes gleich in den ersten Tagen des neuen Jahres neue Höchststände – darunter auch der DAX, der zeitweise die 14.000-Marke knacken konnte. Erste Stimmen werden laut, die in der aktuellen Entwicklung eine Blase sehen. Parallel zum Anstieg der Aktienkurse ist ein Anziehen der langfristigen Renditen in den USA und, noch deutlicher, ein Anstieg der Inflationserwartungen zu beobachten (beispielsweise gemessen an der Renditedifferenz zwischen „normalen“ zehnjährigen Treasury Notes und entsprechenden inflationsindexierten Anleihen (TIPS)). Während Gold ein wenig aus der Mode gekommen ist, konnten der Ölpreis auf rund 56 US$/Fass und auch andere Rohstoffpreise kräftig zulegen. Und geradezu phantastisch entwickelte sich die Kryptowährung Bitcoin: Allein in den letzten 2½ Monaten stieg der Bitcoin-Kurs (in US$) um rund 150 %.

    Die Aktienmarkterholung im vergangenen Sommer lässt sich auf das Auspreisen überzogener Sorgen zurückführen. Die Anleger konzentrierten sich damals auf defensivere Wachstumswerte, vor allem Titel, die gegenüber den Folgen von Corona robust waren oder sogar von der Pandemie profitierten. Dies hat sich im Herbst mit den zunehmenden Fortschritten bei der Impfstoffentwicklung und dem Wahlerfolg Joe Bidens verändert. Seither setzen die Märkte verstärkt darauf, dass das Jahr 2021 (und möglicherweise auch 2022) eine weltweit kräftige Belebung der Wirtschaft und deutlich steigende Unternehmensgewinne bringen wird. Vier Argumente stützen diese Einschätzung. Zunächst ist davon auszugehen, dass sich die Corona-bedingten Ausfälle relativ rasch korrigieren, wenn sich die Lebensbedingungen durch die Ausweitung des Impfschutzes zu normalisieren beginnen. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass (in den Industrieländern) im Laufe des zweiten Halbjahres so etwas wie „Herdenimmunität“ erreicht werden kann. Zweitens haben die privaten Haushalte über die letzten Quartale ungewöhnlich viel gespart, was sich in Nachholeffekten beim Konsum niederschlagen könnte. Drittens werden die Notenbanken nach eigener Aussage noch längerfristig für sehr günstige Finanzierungsbedingungen sorgen. Und schließlich ist da die außerordentlich expansive Finanzpolitik, die der wirtschaftlichen Aktivität – vor allem in den USA – starken zusätzlichen Schub verleihen sollte.

    Noch kurz vor Jahresende wurde in den USA der COVID Response & Relief Act verabschiedet, das fünfte große Maßnahmenpaket im Verlauf der Corona-Krise. Mit diesem Paket im Umfang von rund 935 Mrd. US-Dollar erhöht sich das Gesamtvolumen der Hilfen auf 3,4 Bio. US$. Der größte Block innerhalb des neuesten Pakets (fast 300 Mrd. US$) fließt im Rahmen des Paycheck Protection Programs an Selbständige und kleine und mittlere Unternehmen, weitere wichtige Blöcke (166 Mrd. US$) finanzieren die „Stimulus Checks“ in Höhe von 600 US$/Person (166 Mrd. US$) sowie die Verlängerung und Aufstockung der Arbeitslosenhilfen des Bundes (120 Mrd. US$). Die Einkommensbeihilfen dürften dafür sorgen, dass die persönlichen Einkommen der Haushalte erneut kräftig ansteigen, ähnlich wie im Frühjahr. Ein großer Teil der Schecks ist bereits in den ersten Tagen des Jahres an die Empfänger gegangen. Insgesamt schätzt das Committee for a Responsible Federal Budget, eine anerkannte Organisation, die seit 30 Jahren die US-Haushaltspolitik analysiert, dass der fiskalische Impuls des Dezember-Pakets rund 2 % des BIP ausmacht ...

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