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    Kapitalmarkt-Standpunkt  161  0 Kommentare Die Qual der Wahl… - Seite 2

    Sogar Ex-Siemens-Boss Joe Kaeser bescheinigt den Grünen „“Die größte Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung“. Das aktuelle Programm ist ein modernes doch enthält es aus Sicht des Kapitalmarktes auch diverse Bausteine aus der Folterkammer. Von manchen Punkten wünscht sich der Autor baldige Umsetzung und von anderen Dingen kann man vielleicht erhoffen, dass sie als taktisches „Kanonenfutter“ für kommende Koalitionsverhandlungen gedacht sind.

    Was bedeutet die Bundestagswahl nun für die Kapitalmärkte? Die Bedeutung von ESG-Kriterien wird weiter zunehmen. Das Augenmerk auf deren Glaubwürdigkeit aber ebenfalls. Bei den KMUs kommt das Thema nun auch an und wird zum entscheidenden Treiber für die Kapitalmarktfähigkeit. Insofern ist eine grüne Rolle in der kommenden Regierung zunächst kein grundsätzliches Schreckgespenst für die Börse, wie uns heute so mancher weismachen möchte, sondern weiterer Treibstoff für die antizipierende Rotation der Favoriten an den Börsen. Aber nicht in jedem Koalitionsszenario. Und solche Szenarien gibt es bei der Volatilität der Umfragen ja viele.

    Vor dem Hintergrund der dominanten Themen vermissen wir leider parteiübergreifend klar erkennbare Konzepte für die Mittelstand, dessen Zukunft bei der kommenden Bundestagswahl primär keine Rolle spielen wird. Denn die Markt-Bereinigung bei den Zombie-Unternehmen steht nach wie vor im Raum und wird gemeinsam mit den teilweise nur verschobenen Herausforderungen durch die Regulierung das Finanzierungsumfeld nicht verbessern.

    Der Kapitalmarkt bleibt aus unserer Sicht eine wichtige Alternative für die Finanzierung mit Eigen- oder Fremdkapital. Und dieser Kapitalmarkt fordert heute bereits eine nachvollziehbare Position zum Thema Nachhaltigkeit, um bei der Umsetzung von Finanzierungsvorhaben optimale Ergebnisse zu erzielen.

    Nahezu kein Investor klammert das Thema mehr aus. Kein Tag an dem nicht zahlreiche Beiträge dazu veröffentlicht werden. Und auch die begleitenden Banken müssen zunehmend Farbe bekennen und entsprechend beraten können. Die Bafin hatte das Thema Nachhaltigkeit bereits auf ihrer Prioritätenliste 2021 und es dann aber vor dem Hintergrund anderer Themen wie Wirecard und Pandemie um ein Jahr verschoben.  Hier wären zusätzlich entsprechende politische Konzepte notwendig, um für die Unternehmen und Emittenten auch ein planbares Umfeld zu schaffen. Corona- und Klimapolitik reichen allein nicht aus. Es bleibt die Hoffnung, dass eine sich neue Regierung nach der Wahl auch mit den Erfordernissen des Mittelstandes beschäftigt. Dieser trägt weiterhin große Teile der Wirtschaft in Deutschland und verdient keine Qual.


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    Anleihen Finder
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