checkAd

     7584  0 Kommentare Tencent: Die Gewinnmaschine kommt ins Rollen!

    Das Menü ist „Drei-Sterne-Koch“-verdächtig und garniert mit den besten Zutaten:

    Man nehme den App-Store von Apple, WhatsApp von Facebook, das Musik-Streaming von Spotify, die Bezahlfunktion der Visa-Kartet und garniere das Ganze mit ein paar Gaming-Megasellern wie „Honor of Kings“ und „Clash of Clans“ sowie einem Markt von 1,4 Milliarden potenziellen Kunden – fertig ist das Giganto-Mega-Unternehmen! Gibt es nicht? Gibt es wohl! Es ist Tencent, der neben Alibaba zweite große Internetkonzern in China.

    Das Unternehmen ist im Westen noch weithin unbekannt. Nicht mal in China kennt man überall den Namen Tencent. Aber dessen Messengerdienst WeChat, ohne den in China fast nichts mehr läuft. Denn Tencent ist mit WeChat heute DAS digitale Betriebssystem der Generation Z in China. Dazu zählt auch ein App-Store mit einer eigenen Entwicklungsumgebung. Die Kunden können in WeChat die Apps direkt starten. Das ist wichtiger, als es auf den ersten Blick klingt: Wenn Handykäufer in China ein neues Endgerät erwerben, geht es nicht so sehr um das eigentliche Betriebssystem – also Android oder Apple iOS. Kaufentscheidend ist vielmehr, ob das Smartphone WeChat mit seinen rund 3 Millionen Mini-Programmen, also Apps, integriert hat. Zum Vergleich: Apple bringt es im App-Store auf 1,8 Millionen Einträge und verdient damit Milliarden.

    Milliarden-Übernehme stärkt den Gaming-Bereich

    Ausgehend von WeChat hat Tencent aber noch viele weitere Dienste im Angebot. Gaming ist hier der wichtigste Umsatzbringer. An den weltweit 10 umsatzstärksten Spielen hat Tencent einen Marktanteil von über 40 Prozent. Dazu gehören etwa die Megaseller „Honor of Kings“ und „Clash of Clans“. Anfänglich wurden die Umsätze durch Werbeeinblendungen generiert, mittlerweile sind die Spiele in vielen Fällen aber kostenlos. Viel wichtiger für die Produzenten ist nämlich die „In Game Monetization“. Viele Spiele haben eine eigene Währung wie beispielsweise Edelsteine bei „Clash of Clans“. Nutzer kaufen mit den Edelsteinen Funktionen hinzu, mit denen man schneller und besser spielen kann. Doch damit nicht genug. Der Tech-Gigant erweitert mit dem milliardenschweren Kauf des britischen Videospiele-Entwicklers Sumo Group seine Spieleexpertise. Für 919 Millionen Pfund (umgerechnet 1,5 Milliarden Euro) wurde das Unternehmen mit 13 Büros in fünf Ländern jetzt vollständig übernommen. Die Chinesen sind für Sumo dabei keine Unbekannten, denn sie waren zuvor mit 8,75 Prozent bereits zweitgrößter Anteilseigner. Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von 43 Prozent auf den letzten Schlusskurs von Sumo, das Spiele für PCs, Handys wie auch Konsolen entwickelt und sich vor allem mit Snooker- und Rennsport-Spielen einen Namen gemacht hat. Mit der Übernahme greift Tencent nun Sony an, den derzeit noch führenden Videospiele-Anbieter weltweit.


    Frank Fischer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
    Mehr anzeigen
    Seite 1 von 3

    Verfasst von Frank Fischer
    Tencent: Die Gewinnmaschine kommt ins Rollen! Das Menü ist „Drei-Sterne-Koch“-verdächtig und garniert mit den besten Zutaten:

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer