checkAd

     1441  0 Kommentare Bundesbank-Chef Jens Weidmann tritt zurück. Verlässt er das sinkende Schiff?

    Der Rücktritt des amtierenden Bundesbank-Chefs Jens Weidmann ist eine Hiobsbotschaft und ein Warnsignal zugleich. Mit ihm geht einer der letzten Kritiker einer zu laxen Geldpolitik.

    Jens Weidmanns Rücktritt zum Ende des Jahres kommt überraschend. Erst 2019 war sein Vertrag um weitere acht Jahre verlängert worden. Doch nun zieht sich der oberste Notenbanker Deutschlands und Mahner der EZB zurück. Die Bundesbank steht damit vor einer Zäsur und der Weg für noch mehr Schulden, weitere Aufkaufprogramme und eine noch höhere Inflation nichts mehr im Wege. 

    Die Erfolgsgeschichte der Deutschen Bundesbank 

    Dabei hat alles so gut angefangen. Seit ihrer Gründung nach dem zweiten Weltkrieg war die Deutsche Bundesbank genau das, woran es heute geldpolitisch krankt, nämlich ein Garant für die Stabilität des Geldwertes. Der Grund für ihren Erfolg waren die Lehren, die man aus der katastrophalen Politik der bankrotten Reichsbank und der Hyperinflation der Weimarer Republik gezogen und bei der Gründung dieser neuen Notenbank berücksichtigt hatte. Die Geschichte wurde nicht ignoriert. Zu gegenwärtig waren die desaströsen Auswirkungen der Geldentwertung der 1920er Jahre. Mit der Deutschen Bundesbank schlug man ein neues geldpolitisches Kapitel auf und die Institution erwies sich als Hüter der stärksten Fiatwährung des vergangenen Jahrhunderts: der D-Mark. Made in Germany. Die Deutsche Mark wurde aufgrund ihrer unerreichten Stabilität und Wertigkeit weltweit geschätzt, respektiert und fungierte in einigen Ländern sogar als Parallelwährung. 

    Die Fehlkonstruktion Euro 

    Dieser Erfolgsgeschichte wurde jedoch mit der Einführung des Euros am 01.01.2002 nach etwas mehr als 53 Jahren ein schmerzhaftes Ende gesetzt. Genau wie die D-Mark fiel auch die Bundesbank mit ihrer Stärke, Souveränität und Stabilität der Fehlkonstruktion Euro zum Opfer. Denn von nun an übte die EZB das Währungsmandat aus und die Bundesbank war nur noch ein Schatten ihrer selbst. 

    Doch trotz all dem verloren gegangenem Glanz alter Tage, einen Rekord kann sich die Bundesbank auch heute noch auf die Fahne schreiben. Sie ist mit einem Anteil von 27% der größte Gläubiger der EZB. Gut? Nein! Denn damit haftet die Bundesbank auch in einem beträchtlichen Umfang für die EZB-Politik. Mitgegangen, mitgefangen. Hinzu kommt, dass jedes abstimmungsberechtigte Euro-Land im EZB-Rat genau eine Stimme hat, unabhängig vom Haftungsanteil. Die Konsequenzen sind klar: Die stimmenmäßig überlegenen Pleitestaaten des Euro-Raums votieren für eine weitere Abwertung der Währung und noch mehr Schulden zu Lasten des Nordens, also auch Deutschlands.

    Seite 1 von 4



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Marc Friedrich
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Marc Friedrich ist Deutschlands erfolgreichster Sachbuchautor (5 Bestseller in Folge), ausgewiesener Finanzexperte, gefragter Redner, YouTube-Star, bekannt aus Funk und TV, Vordenker, Freigeist und Honorarberater.

    Der studierte Betriebswirt erlebte 2001 den Staatsbankrott der argentinischen Regierung und dessen ruinöse Folgen für das Land und seine Bürger aus nächster Nähe mit. Seitdem beschäftigt er sich mit dem Geldsystem, Wirtschaftsgeschichte und Vermögenssicherung. Marc Friedrich berät strategisch seit über einem Jahrzehnt erfolgreich international Privatpersonen, Unternehmen, Spitzensportler, Schauspieler, Family Offices, Stiftungen und Pensionskassen zur Vermögenssicherung, Asset-Allokation und Krisenvorsorge.

    Seit 2006 baut er maßgeschneiderte, individuelle Strategien zur Vermögenssicherung für seine Kunden vom Privatanleger, Unternehmen bis hin zum Family Office. Und das weltweit! Marc Friedrich ist ein Vordenker, immer neugierig, in keiner Denkschublade verhaftet, kein Dogmatiker und weder Optimist noch Pessimist, sondern Realist!

    Mehr anzeigen

    Verfasst von Marc Friedrich
    Bundesbank-Chef Jens Weidmann tritt zurück. Verlässt er das sinkende Schiff? Der Rücktritt des amtierenden Bundesbank-Chefs Jens Weidmann ist eine Hiobsbotschaft und ein Warnsignal zugleich. Mit ihm geht einer der letzten Kritiker einer zu laxen Geldpolitik. Keine guten Nachrichten für den Sparer und unser Geldsystem. 

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer