Biontech – Omikron-Ängste essen Investitionen auf
Die Stimmung an den Börsen ist im Keller und wurde von Omikron förmlich abgeschossen. FED-Chef Powell ist keine große Hilfe. Doch dies ist gut. Die Angst kann helfen. Angst essen Seele auf. Selbst mit fast 50 Jahren auf dem Buckel hat der Filmtitel nichts von seiner Ehrlichkeit eingebüßt. An der Börse jedoch muss man den Satz etwas umformulieren. Denn Angst und Panik am Aktienmarkt fressen auf kurze Sicht bei schon investierten Anlegern Rendite auf. Doch für all jene, die abgesichert waren oder über Barkapital verfügen, sollte Angst der Startschuss zum Anlegen sein.
Bestes Beispiel für nach vorne orientiertes Anlegen ist der Fear and Greed-Index, den Feingold Research wöchentlich analysiert und daraus Ableitungen formuliert. Noch Anfang November war dieses Barometer tiefgrün, es signalisierte die beste aller Welten für Anleger und die größte Entspannung bei Investoren seit dem Start der Corona-Krise.
Doch genau in solchen Momentan passieren Fehler, werden Anleger leichtsinnig. Dabei waren Absicherungen aufgrund parallel extrem tiefer Volatilität so günstig wie seit Februar 2020 nicht mehr. Genau in solchen Phasen sollte man gegen den Trend und die Marktstimmung sein Depot sichern.
Jetzt, vier Wochen später, ist die Stimmung am Boden. Die Volatilität ist so hoch wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr, der Fear and Greed Index feuerrot, im Panikmodus. „Ein Wert von 22 signalisiert nicht nur Angst der Investoren, sondern zugleich markiert er den tiefsten Stand seit April 2020“. Lediglich zur Vorwahlwoche in den USA Ende Oktober 2020 lag das Barometer derart am Boden, damals korrigierte der DAX übrigens schnell auf 11.400 Punkte um sich danach genau schnell binnen nur 8 Wochen bis 14.000 Zähler zu erholen.
Natürlich ist die Fallhöhe aktuell eine andere und es ist nicht davon auszugehen, dass der DAX bis Januar 18.000 Punkte oder mehr anlaufen wird. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist aber ein weit besseres als noch vor einigen Wochen als der DAX bei 16.290 einen Rekord verbuchte. Börsianer neigen dazu, aus Kursen Nachrichten zu machen. Dass Inflation längerfristig Thema sein würde konnte man vor Wochen erahnen. „FED-Chef Powell hat im jüngsten Beige Book aber die Dauerhaftigkeit der Inflationsentwicklung neu eingeschätzt“, argumentiert Stefan Riße, der sich in seinem Buch Die Inflation kommt mit dem Thema frisch auseinandersetzt.
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Angesichts der Wachstumsschwäche in den USA und der nun offiziell größeren Gefahr einer restriktiveren Geldpolitik werden Investoren vorsichtiger. Am Grundumfeld hat sich damit aber noch nichts geändert. „Die Fluchtmöglichkeiten für Kapital, das aus Aktien herausfließt, sind begrenzt“, glaubt Gil Shapira vom Broker eToro.
Es bleibt Variante a als Geldparkplatz mit entsprechenden Negativzinsen. Variante b wären Staatsanleihen mit angesichts der Inflation negativen Realrenditen. Und Variante c wären Alternativen wie Gold oder Bitcoin als Parkplatz, die jedoch keinen Kupon oder Zinsertrag liefern. Börse ist daher immer Interpretationssache der Risiken und Anleger sollten dann einkaufen, wenn die Risiken gerade mal über Gebühr betont werden. Dann bekommt man mehr für sein Risikokapital, denn nichts anderes sind Aktien. Risikolosen Zins gibt es schon lange nicht mehr, nur noch zinsloses Risiko.
Wer im Übrigen konservativ investieren möchte und gleichzeitig passable Rendite erwartet, dem nützt die gegenwärtig hohe Volatilität. Übersetzt in Discountzertifikate erhält man für einen Discounter mit Cap 15.300 und Laufzeit Juli 2022 eine Seitwärtsrendite von exakt 10 Prozent. Der DAX muss dafür gar nichts tun. Sein aktuelles Level halten genügt schon. Die passende WKN für diese Idee ist die VX2XEZ des Emittenten Vontobel.