Aktienanalyse
Gut und günstig? Halbleiterunternehmen Qorvo im Fokus
Es könnte der Eindruck entstehen, die Branche sei überteuert. Doch die Bewertungen zeichnen überraschenderweise ein ganz anderes Bild.
Geschäftsmodell und Absatzmärkte
Entstanden aus der Fusion von RF Micro Devices und TriQuint Semiconductor im Jahr 2015, ist Qorvo ein bedeutender Produzent von Hochfrequenzfiltern, Leistungsverstärkern und weiteren Modulen, die in Smartphones und anderen Drahtlosgeräten (70 Prozent Umsatzanteil) sowie Routern und in der weiteren Netzwerkinfrastruktur verwendet werden.
Apple ist mit einem Umsatzanteil von stolzen 30 Prozent der wichtigste Kunde von Qorvo. Neun Prozent fallen auf einen weiteren nicht genannten Großkunden, wobei es sich hier höchstwahrscheinlich um Samsung handeln könnte.
Der Großteil der Umsätze wird in den USA sowie China generiert. Der Umsatzanteil durch Huawei beträgt inzwischen unter fünf Prozent.
Qorvo-Aktie unter der Lupe
Die Aktie korrigiert den im März 2020 initiierten deutlichen Anstieg. Solange die Aktie
über 142 notiert, ist der Blick weiter nach oben gerichtet. Darunter rückt die 122-Dollar-Unterstützung in den Fokus. Ein Rücklauf in diese Zone wäre aus fundamentaler Sicht ein Traum. Hier
befindet sich auch die 200-Wochen-Linie, die in der Vergangenheit ein ums andere Mal als hervorragendes Sprungbrett genutzt werden konnte.
Die Aktien aus der Branche sind wahre Kursmonster. Dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass die Branche überteuert sein könnte. Aber ganz im Gegenteil weist sowohl Qorvo, Broadcom als auch Qualcomm eine nach wie vor annehmbare Bewertung auf.
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Bewertung
Angesichts des Wachstums (Umsatz +24 Prozent, Gewinn +54 Prozent im Geschäftsjahr 2021) wäre ein KGV von mindestens 20 ein fairer Wert für die Aktie. Zudem verfügt Qorvo über weitere wünschenswerte Qualitäten.
Die Bilanz ist solide, die Margen sind hoch und man kauft mit dem fortlaufend generierten Cash fleißig eigene Aktien zurück. Wo sieht der Markt also die Probleme? Es gibt einen weitgreifenden Hauptgrund.
Bilanz und Verschuldung
Qorvo führt immer wieder gezielte Übernahmen durch. Da die Übernahmen mit Augenmaß vollzogen werden und nie mehr als der freie Cashflow eines Jahres für Zukäufe investiert wird, wird die Bilanz dabei aber nicht überstrapaziert.
Auch die vergleichsweise hohe Goodwillposition stellt bei diesem Titel kein Damoklesschwert dar, da ein Großteil dieses Postens bei der Entstehung von Qorvo in die Bilanz geflossen war. Wer sich der Risiken bewusst ist, findet bei der Aktie ein attraktives Einstiegsfenster vor.
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Hinweis:
Hierbei handelt es sich um keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung!
Dieser Artikel erschien zuerst auf Dirk Müllers Cashkurs.com und wurde von Christof von Wenzl verfasst. Dort finden Sie die ungekürzte Version inklusive anschaulicher Grafiken und weiteren Kapiteln.