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Energy Fuels - Der Marktführer legt vor

Wären Sie so freundlich uns kurz einen Überblick über Ihre Tätigkeiten im Bereich der Seltenen Erden zu geben?

Bereits seit 2018, beziehungsweise 2019 beschäftigten wir uns mit Seltenen Erden. Einige der weltweit wichtigsten Mineralien, welche Seltene Erden beinhalten, sind in geringem Maße radioaktiv, wenn sie geschürft werden. Dies rührt von Radionukliden wie beispielsweise Uran und Thorium her. Da wir bereits seit vielen Jahren Erfahrungen und Know-how im Abbau und der Verarbeitung von radioaktiven Elementen gesammelt haben, kamen wir zu dem Schluss, dass wir mit der gesammelten Expertise eine zentrale Rolle in der Förderung von Seltenen Erden in den Vereinigten Staaten spielen könnten, wodurch die Förderung innerhalb der USA gestärkt werden könnte. Hierbei fokussieren wir uns auf Monazit. Dieses auftretende Mineral besitzt eine der höchsten Konzentration an seltenen Erden, welche für starke Dauer-magneten, Elektrofahrzeuge, Windkraftanlagen und weitere facettenreiche Anwendungsbereiche benötigt werden. Gleich-zeitig hat Monazit relativ gesehen eine hohe Konzentration an Uran und Thorium und nur wenige Unternehmen besitzen die nötigen Lizenzen und Voraussetzungen um Material mit diesen  Radionukliden zu verarbeiten. Zu den lizensierten Werken gehört auch das von Energy Fuels in Utah, welches bereits einsatzbereit ist und ohne große Kosten für die Förderung von den seltenen Erden verwendet werden kann.                             CEO M. Chalmers

Auf welche seltenen Erden konzentrieren Sie sich und warum?

Wir befassen uns hauptsächlich mit Seltenen Erden die für Dauermagnete benötigt werden. Hierzu zählen Neodymium (Nd), Praseodymium (Pr), Dysprosium (Dy) und Terbium (Tb). Alle diese Elemente werden im stark wachsenden Bereich der Elektrofahrzeuge benötigt, welches ein analoges Marktwachstum auch für diesen Bereich in den kommenden Jahrzehnten antizipieren lässt. Gleichzeitig planen wir unser Spektrum an geförderten Seltenen Erden in den kommenden Jahren zu erweitern. Bis 2025 zielen wir darauf ab neben NdPr-Oxide auch Lanthan (La) und Cer (Ce) zu fördern und verarbeiten. Des Weiteren hoffen wir bis 2026 beziehungsweise 2027 die Produktion von Dy, Tb und Yttrium (Y) aufgenommen zu haben. Aktuell sind wir bei einer Trennung von NDPr-Oxiden im Labor in einem Pilotprojekt in der Lage zwei Kilogramm pro Tag zu produzieren. Bei der teilweisen Trennung von Lanthan sind wir bereits in der Lage in kommerziell relevantem Rahmen Ce+ Karbonate zu separieren, welches zwischen 32%-34% NdPr enthält.

Das Verfahren mit dem wir alle Seltenen Erden gewinnen nennt man „crack-and-leach“, was sich als Aufbrechen-und-Ablaugen übersetzen lässt. Bei diesem Verfahren wird das Monazit chemisch verändert, alle Verunreinigungen, zu denen auch das Uran und Thorium gehört, beseitigt. Das hierbei entstandene Material bezeichnen wird als gemischtes Seltene Erden Karbonate, welches heute in den Vereinigten Staaten das fortschrittlichste kommerziell hergestellte Substrat von Seltenen Erden darstellt. Unabhängig davon benötigt man für die Isolierung der einzelnen Seltenen Erden beziehungsweise ihre Verwendung in Endprodukten weitere Verarbeitungsprozesse. Gegenwärtig verkaufen wir unser Zwischenprodukt an ein Unternehmen in Estland, das die weiteren Raffinierungsschritte, für die Trennung der Seltenen Erden übernimmt. Allerdings planen wir wie bereits eingangs dargestellt, diesen Schritt schon ab 2025 ins eigene Unternehmen zu integrieren.

Wann ist mit Gewinnen zu rechnen?
Wir erzielen bereits heute Gewinne mit der Produktion des gemischten Seltenen Erde Karbonates. Der Umsatz belief sich im Jahr 2021 auf etwa $1,3 Mio. – bei etwa 100.000 Dollar an freiem Cashflow, während des ersten kleinen Ramp-up-Prozesses für die Produktion des gemischten Seltenen Erden-Karbonates. Allerdings ist dies erst der Anfang, da wir dabei sind die Bestände an Monazit zu steigern. Aktuell sind wir dabei 1.000 Tonnen an Monazit pro Jahr zu verarbeiten, während unsere Maschinen Kapazitäten von 15.000 oder sogar 20.000 Tonnen pro Jahr leisten könnten. Hierbei ist es wichtig sich vor Augen zu halten, dass die großen Gewinne und der Cashflow für das Unternehmen mit der Produktion der getrennten seltenen Erden 2025 zu erwarten ist.

Wir arbeiten bereits heute profitabel. Unabhängig davon benötigen wir für eine substanzielle Steigerung des Cashflows mehr Monazit und den Bau einer Verarbeitungsmöglichkeit, welche das gemischte Seltenen Erden Karbonate in seine individuellen Bestandteile trennt. Wir stehen mit Monazit-Herstellern auf der ganzen Welt in Verhandlungen und prüfen sogar den Kauf einer eigenen Monazit-Vorkommens. Im Bezug auf die Trennung haben wir bereits beträchtliche Fortschritte machen können und die so schaffen wir es bereits jetzt Trennungen von Seltenen Erden vorzunehmen. In unserer White Mesa Mill mit der bereits seit 40 Jahren erfolgreich Uranium und Vanadium produziert wurde, können unter Anwendung eines bestimmten Verfahrens auch seltene Erden getrennt werden und wir gehen davon aus das dieser Ansatz skaliert werden kann.

Energy Fuels ist führend im Bereich der Uran-Produktion - Sind Sie noch in Produktion ?

Ja, wir sind noch in Produktion und werden 100.000 bis 120.000 Pfund  U3O8 im Jahr 2022 herstellen. Ferner sind wir aktuell dabei die Wiedereröffnung einer oder mehrerer unserer Uran-Minen auf Grund der verbesserten Marktverhältnisse zu evaluieren und Langzeit-Verträge mit Abnehmern und Versorgern auszuhandeln.

Wieviel Uran lagern sie aktuell und warum ?

Wir haben aktuell einen Bestand von etwa 700.000 Pfund Uran und werden diesen bis Ende 2022 auf etwa 800.000 bis 820.000 Pfund erhöhen. Außerdem haben wir mehrere Hunderttausend Pfund an Uranerz auf Lager, welches wir einfach verarbeiten könnten, sobald der Bedarf aufkommt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass unser gesamter Lagerbestand in unseren Einrichtungen in den USA hergestellt wurde, während andere Marktteilnehmer ihre Bestände am offenen, globalen Markt erworben haben.
Wir planen unser langerndes Uran entweder bei günstiger Gelegenheit am Markt zu verkaufen oder in Langzeitverträgen zu veräußern.

Sind die Uranpreise den auf einem Niveau, in der sich eine weitere Produktion rentiert ?

Ja, die Produktion lohnt sich zu den aktuellen Preisen und wir nehmen auch ein gesteigertes Interesse von Kernkraftwerken wahr, welche großes Potential haben in Langzeitverträgen finalisiert zu werden.

Energy Fuels gehört ebenso zu den größten Vanadium-Produzenten in den USA.  Wieviel Vanadium könnten Sie kurzfristig herstellen?

Wir haben unsere Zahlen für das erste Quartal 2022 noch nicht veröffentlicht. Jedoch hielten wir etwa 1.7 Mio. Pfund fertiges Vanadium-Produkt (V2O5) Ende 2021 lagernd. Anteile hiervon haben wir auf den sich bessernden Markt für Vanadium verkauft. Ferner haben wir 1,5 bis 3 Millionen Pfund Vanadiumoxid in unseren Auffangtanks in Lösung. Dieses Material lässt sich sehr schnell zurückgewinnen. Da der Markt für Vanadium aber sehr volatil ist, bevorzugen wir es das fertige Produkt im Bestand zu behalten, bis sich die Marktsituation verbessert.

Welchen Preis für Vanadium wäre für Sie akzeptabel?

Der aktuelle Preis auf dem europäischen Markt beläuft sich auf $12 pro Pfund. Dies ist zwar im Vergleich zu Preisen von $8,50 pro Pfund aus dem vierten Quartal 2021 zwar schon besser, aber noch kein Preisniveau, auf dem wir unsere Bestände vollständig verkaufen.

Viele US-Staaten in denen legaler und illegaler Uran-Abbau betrieben wurde müssen sich noch mit der Dekontaminierung der Minenbereiche auseinandersetzen. Aktuell kann sich dieses schwierige Problem nur ihr Unternehmen beseitigen, während ein Etat von 3 Mrd. USD von der Regierung und privaten Unternehmen für die Beseitigung bereitgestellt wurde. Wann ist endlich damit zu rechnen, dass Sie engagiert werden, die Verschmutzungen zu beseitigen?
Wir arbeiten nach wie vor an dieser Chance. Es sind wichtige Regierungseinrichtungen involviert und wir sind die günstigste und naheliegendste Lösung für das Problem.

In welchen Staaten wären Sie an der Dekontaminierung beteiligt?
Wir wären bei der Reinigungsprojekten in Arizona, Utah und New Mexico beteiligt.

Die fünfte Unternehmenstätigkeit ist das Sammeln von Isotopen für die Strahlentherapie in der Krebsbehandlung und -Erkennung. Wie produziert Energy Fuels diese wertvollen Isotope?

Bis jetzt produzieren wir noch keine medizinische Isotope. Jedoch arbeiten wir bereits mit einem Partner zusammen, welches die Technologie zur Gewinnung von Isotopen entwickelt hat. Ziel ist es diesen herausfordernden Schritt geschickt in die Supply Chain einzubauen. Für die Gewinnung von medizinischen Isotopen sind aber prinzipiell große Vorratsansammlungen an Uran und Thorium nötig aus denen die besonderen Isotope gesammelt werden können. Die nötige Voraussetzung zum Schaffen dieser Vorratssammlungen haben wir bereits in White Mesa Mill.

Werden Sie in der Lage sein diese Chance gewinnbringend zu nutzen?

Ja, wir werden in den kommenden 5 Jahren so weit seit.

Letzte Frage: Stehen Sie, beziehungsweise standen Sie mit der US-Regierung bezüglich der Initiative zum Beitrag an der strategischen US Mineral Reserve in Kontakt? Sie wären als US-Unternehmen ein naheliegender Partner.

Die US-Regierung hat alle amerikanischen Uran-Produzenten kontaktiert und wir, wie auch alle anderen Produzenten haben Stellung dazu genommen, wie das Programm zur US-Uran-Reserve erfolgreich implementiert werden kann.
Wir sehen und in diesem Zusammenhang als besonders geeigneter Partner, um die Reserven des Landes, gerade auf kurze Sicht, durch unsere beträchtlichen Lagerbestände, abzusichern. Darüber hinaus bieten wir eine agile Produktionsstruktur, die schnell an die gegebene Bedarfslage angepasst werden kann.

Vielen Dank für das Interview