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    Die Inflation und ihre Folgen  1584  0 Kommentare Das Schreckgespenst ist zurück und bereitet sich unaufhaltsam aus

    Der Ukraine-Krieg hat einen dunklen Schatten auf die Weltwirtschaft gelegt. Die Energiepreise explodieren, die Inflation ebenso.

    Die Inflation steigt in Deutschland und im Euroraum in den letzten Monaten unaufhaltsam an. Eine Folge des Krieges in der Ukraine und der Boomerang der Politik des billigen Geldes in den letzten Jahren. Den Anstieg der Verbraucherpreise konnte jeder in den letzten Wochen selbst spüren, spätestens an der Zapfsäule. Volkswirte gehen davon aus, dass dies erst der erste Teil der steigenden Preise in den kommenden Monaten ist. Die zweite Welle der Inflation folgt meist einige Monate auf die ersten, teils sprunghaften, Preisanstiege z.B. durch neu abgeschlossene Lieferverträge für Strom und Gas. Auch Mieter werden dies mit der nächsten Nebenkostenabrechnung und /oder Anpassung der Miete massiv zu spüren bekommen. Ferner gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Indexmietverträgen, die es erlauben die Miete jährlich um das aktuelle Inflationsniveau zu erhöhen. Es droht für viele ein böses Erwachen.

    Gerade die Industrie ächzt aktuell unter den steigenden Preisen. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2022 um 30,9 Prozent höher als im März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Februar 2022 hatte die Veränderungsrate bei plus 25,9 Prozent und im Januar bei plus 5,0 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise im März 2022 um 4,9 Prozent. Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider, sagen die Statistiker in ihrer Analyse. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass sich Landwirte, Handel und Verbraucher in den kommenden Monaten auf anhaltend hohe Preissteigerungen einstellen müssen. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.

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    Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

    Die Energiepreise waren im März 2022 im Durchschnitt 83,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 10,4 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber März 2021 von 144,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 14,0 Prozent höher als im März 2021 (plus 2,3 Prozent gegenüber Februar 2022).

    Hohe Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern

    Vorleistungsgüter waren im März 2022 um 23,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 3,5 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 39,7 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 55,0 Prozent, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 30,3 % mehr. Die Preise für Aluminium in Rohform waren 57,1 Prozent höher als im Vorjahr und stiegen gegenüber dem Vormonat Februar um 9,1 Prozent. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (plus 87,2 Prozent). Allein gegenüber Februar 2022 stiegen die Preise um 13,1 Prozent. Futtermittel für Nutztiere waren 45,7 Prozent teurer als im März 2021 (plus 19,0 Prozent gegenüber Februar 2022). Verpackungsmittel aus Holz kostete binnen Jahresfrist 68,8 Prozent mehr. Nadelschnittholz war 57,5 Prozent teurer als im März 2021. Nach einer kurzen Erholung zu Beginn des Jahres zogen hier die Preise wieder an (plus 8,8 Prozent gegenüber Februar 2022).

    Papier und Pappe waren 45,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen, kosteten 40,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Getreidemehl waren 33,6 Prozent höher als im März 2021.

    Investitionsgüter kosteten 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber März 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 6,4 Prozent, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (plus 3,8 Prozent Besonders stark stiegen die Preise für Metallkonstruktionen (plus 24,7 Prozent), für Teile für Klimageräte, Kühl- und Gefrierschränke (plus 23,1 Prozent) sowie für Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (plus 22,4 Prozent).

    Doch was bedeutet das? Einfach übersetzt kann man davon ausgehen, dass die massive Steigerung der Industrieinflation mit etwas Zeitversatz beim Verbraucher ankommt. Nicht jeder Produzent wird sofort seine Preise erhöhen. Dies geschieht teils in Abschnitten und oder durch die Veränderung von Verpackungsgrößen. Faktisch ist ein weiterer Anstieg der Preise nicht abzuwenden.

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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
    Die Inflation und ihre Folgen Das Schreckgespenst ist zurück und bereitet sich unaufhaltsam aus Der Ukraine-Krieg hat einen dunklen Schatten auf die Weltwirtschaft gelegt. Die Energiepreise explodieren, die Inflation ebenso.

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