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     5726  2 Kommentare Aktien im Bärenmarkt - Wann ist der Boden erreicht? - Seite 2

    Und die Fed darf nicht überreizen. Ansonsten wird aus der geplanten sanften Konjunkturlandung der schmerzhafte Bauchklatscher vom Fünfmeterbrett. Wenn sich die Zinsstrukturkurve zu sehr verflacht bzw. invertiert, bricht die Kreditvergabe der Banken ein, was die kreditdrogenabhängige Wirtschaft geradezu in die Rezession zwingt. Ohnehin würden die Aktien verliebten Amerikaner bei einer Schrumpfung ihrer Vermögensposition sicherlich keinen Anreiz verspüren, die Shopping Malls zu stürmen.

    Grundsätzlich besteht Hoffnung, dass die amerikanischen Anleihemärkte durch die Verbalinterventionen der Fed - sozusagen aufgescheucht wie Hühner durch den Fuchs - den Inflationsgipfel schon ziemlich eingepreist haben. Sicher ist es für komplette Entwarnung noch zu früh. Doch immerhin senken die Inflationserwartungen in den USA und in Europa bereits zaghaft den Kopf. Bei Fortsetzung wäre bei Technologieaktien wieder Land in Sicht.  

    Sowieso gibt es im Tech-Sektor eine Vielzahl von Aktien, deren Geschäfte selbst dann laufen, wenn es zu einer Rezession käme. Übrigens zählen bei der Bestimmung der Fundamentalqualitäten weniger die kurzfristige, sondern die langfristige Sicht. In einer immer digitaleren Welt ist es wahrscheinlich, dass die entsprechen IT-Protagonisten in 5 bis 10 Jahren mehr verdienen als heute. Warum sollten sie also unbegrenzt abgestraft werden?   

    Die Kurstiefs zu treffen ist so schwierig wie den Jackpot zu knacken  

    Ja, Hoffnungsschimmer sind an der Börse vorhanden. Allerdings haben sie sich noch wenig materialisiert. Eine Schwalbe macht eben noch keinen Sommer.

    Und für viele Anleger ist die Großwetterlage noch zu riskant. Den Vogel schießt dabei die Bank of America ab. Sie geht davon aus, dass die Aktien-Baisse erst Mitte Oktober endet. Bis dahin könnte der S&P 500 bei 3.000 Punkten und der Nasdaq Composite bei 10.000 Punkten stehen. Wow!

    Ohne Zweifel ist die weitere Entwicklung im Ukraine-Konflikt und seine Folgen für die Energieversorgung und -preise ein fundamental klares Aktienrisiko. Zwar hat der russische Präsident anlässlich der Militärparade am 9. Mai keine weitere Eskalationsstufe gezündet. Manche Kreml-Astrologen leiten daraus sogar eine versteckte Gesprächsbereitschaft ab. Das bisherige Verhalten Putins und sein „Sendungsbewusstsein“ sollte jedoch wenig Hoffnung auf echte Kompromissbereitschaft machen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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