Software - Branche mit vielen Facetten - Seite 2
Drei Faktoren prägen die Software-Branche aktuell. Ein nicht unbedeutender Teil insbesondere der embedded Software ist veraltet. Sie ist nur noch mit hohem Aufwand wartbar, von Weiterentwicklung ganz zu schweigen. Ein mutiger Schnitt wird häufig gescheut, u.a. wegen des gravierenden Mangels an Fachkräften und der Unterschätzung der strategischen Bedeutung. Zweitens wird die Outsourcing-Schnittstelle immer wieder neu definiert. Unternehmen im Finanzbereich wollen eher noch mehr Software-Entwicklung auslagern, Kfz-Hersteller tendieren teilweise zur umgekehrten Richtung. Auch innerhalb der Software-Entwicklung wird die Schnittstelle immer wieder neu gezogen. Schluss mit der Auslagerung ist auf jeden Fall immer dort, wo es um die Formulierung der Anforderungen, um die Gesamtsstruktur der Gewerke, um den Test und um die Kunden-bezogenen Varianten geht. In steigendem Umfang erwarten die Anbieter von Gütern für Endmärkte, dass ihre embedded Hardware Lieferanten umfangreiche Funktionsbibliotheken bereit halten. Dies versetzt sie nämlich erst in die Lage, ihren Teil der Software rationell und schnell zu entwickeln.
Wird die Wettbewerbsfähigkeit von Produkten schon jetzt in erheblichem Ausmaß von embedded Software geprägt, so gehen die Marktforscher davon aus, dass deren Rolle bis zum Jahre 2010 bei zahlreichen Produkten dominiert und fast ausschließlich darüber bestimmt, ob ein Produkt, eine Anlage oder eine Dienstleistung am Markt besteht.
Das ist an sich ein Trend, der gut einem Hoch-Lohn Land mit einem relativ hohen Ausbildungsniveau passt. Aber hier liegt der „Hase im Pfeffer“: Die Technologieentwicklung bleibt hinter den Anforderungen zurück, die mangelnde Anwendungsnähe vieler Forschungseinrichtungen wird beklagt und last-not-least gibt es einen gravierenden Fehlbedarf an Softwareentwicklern.
Die Studie hat ermittelt, dass 28.000 Stellen sofort besetzt werden könnten. Mindestens 55.000 Entwickler werden auf Sicht von zwölf Monaten benötigt. Wird hier die Lücke nicht geschlossen, besteht die Gefahr, dass der Ast, auf dem ein immer größerer Teil unserer Industrie sitzt, eines Tages einfach abfällt 152030.
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