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    Autom. Headhunting mit EMPION  1521  0 Kommentare Unternehmenskultur als Maßstab bei der Job-Suche

    Wer auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle ist, der hat heute neben einem guten Gehalt noch andere Ansprüche an seinen neuen Arbeitgeber.

    Die Art der Kommunikation oder New Work spielen eine wichtige Rolle, denn sie repräsentieren eine bestimmte Unternehmenskultur. Genau diese steht für ein junges Startup namens EMPiON im Fokus. Gründerin Dr. Annika von Mutius erzählt im Interview, was genau hinter EMPiON steckt.

    Unternehmen sollen ihre eigene Betriebskultur verstehen und auch zeigen, um passende Mitarbeiter:innen zu finden. Wie revolutionär ist die Jobsuche auf kultureller Ebene?

    Dr. Annika von Mutius: Unternehmenskultur spielt im Recruiting und bei der Jobsuche eine ganz wesentliche Rolle und wird glücklicherweise immer mehr zu einem Thema. Das habe ich das erste Mal erlebt, als ich bei einem Robotics-Unternehmen im Silicon-Valley gearbeitet habe. Dort wurde explizit mit der eigenen Unternehmenskultur um neue Mitarbeitende geworben. Dieses Konzept kommt so langsam auch im europäischen Raum an und auch im Mittelstand, aber noch viel zu langsam. Recruiting mit Fokus auf die Unternehmenskultur ist eigentlich gar kein gänzlich neues Konzept.

    Wir sorgen für eine Quantifizierung und Technologisierung des Themas sowie die Ausrichtung der Arbeitssuche auf die Bedürfnisse des Bewerbers – das ist das, was neu ist. Wir haben dazu einen Robo-Advisor für den Arbeitsmarkt bzw. den HR-Markt entwickelt. Den Robo Advisor kann man vielleicht aus der FinTech-Branche. Genau das bauen wir für den HR-Markt und entwickeln ein Produkt, das sich zu 100 Prozent an den Bedürfnissen des Bewerbers orientiert. Vielleicht kann man es sich am besten als die automatisierte Version eines klassischen Headhunters vorstellen.

    Die Belegschaft von mittelständigen Unternehmen altert und der Fachkräftemangel steigt massiv. Dann gibt es großartige Talente und Fachkräfte auf der anderen Seite. Wie kommt es hier zu einem Match?

    Meine Mitgründerin Larissa und ich kommen beide aus mittelständischen Unternehmen und haben gesehen, wie groß der Fachkräftemangel dort ist. Deshalb haben wir uns gefragt, warum Unternehmen, also vor allem mittelständische Unternehmen, die über keine große Brand wie ein großer Konzern verfügen, das Thema Unternehmenskultur und damit ihre Hauptdifferenzierungskriterien nicht für den Recruiting-Prozess einsetzen. Das liegt nicht allein daran, dass sie diese nicht quantifizieren können, sondern auch daran, dass sie sich ihrer eigenen Unternehmenskultur gar nicht bewusst sind.

    Wir machen Mittelständler erst aufgrund ihrer Unternehmenskultur für Bewerber und Fachkräfte sichtbar. Es gibt Unternehmen auf unserer Plattform, die bekamen zuvor überhaupt keine Bewerbungen und bemerken erst durch uns, dass sie doch für Fachkräfte attraktiv sind. Es ist zwar wichtig zu verstehen, dass es den Fachkräftemangel gibt, aber noch viel wichtiger ist zu verstehen, dass es viele Fachkräfte und Talente da draußen gibt, die allerdings selbst nicht wissen, wie sie an einen passenden Arbeitgeber herankommen sollen – und das lösen wir.

    Die „EMPiON-Methode“ klingt sehr interessant. Was genau erwartet hier einen Jobsuchenden?

    Letztlich bauen wir ein Produkt für den Bewerber, einen Robo-Advisor, der sich an den Bedürfnissen des Bewerbers ausrichtet, denn der ist ja das wertvollste Gut. Die Top 5 Zufriedenheitsfaktoren sind kultureller Natur. Dazu zählen etwa die Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten und mit den Mitarbeitern. Was den Bewerber erwartet, ist einmal unsere Methodik, durch die er KI-basiert individualisiert hindurchgeführt wird und so eine voll individualisierte und automatisierte Karriereberatung inklusive entsprechender Vorschläge für mögliche Unternehmen erhält. Darüber hinaus begleiten wir den Bewerber auf Basis unserer Ressourcen über sein gesamtes Berufsleben hinweg.

    Wir wollen ihn dazu ermutigen, sich und seinen beruflichen Weg immer neu zu hinterfragen, seine Entwicklung, seine Ziele. Unsere Dienstleistung endet also nicht mit einer einmaligen Vermittlung, sondern erstreckt sich durch stetige Zufriedenheits- und Entwicklungsmessung über seinen gesamten beruflichen Werdegang. Wir sehen den Menschen mit unserem Produkt als Individuum, dem Werte und Unternehmenskultur wichtig sind. Wir wollen den Mensch mit seinen Wertvorstellungen sehen und ihn entsprechend bedienen.

    2,4 Millionen Euro in einer Pre Seed-Finanzierungsrunde und das innerhalb kürzester Zeit nach Gründung. Wer sind die Investoren und welche Innovation hat ihrer Meinung nach die Unternehmen überzeugt?

    Ich bin sehr froh, dass wir bei der vergangenen Pre Seed Finanzierungsrunde so viele wichtige Investoren haben gewinnen können. Dazu gehören etwa der Berliner VC-Investor Redstone, der für uns aufgrund seines Know-how von großem Mehrwert ist und der auch und durch seine Wertebasis sehr gut zu uns passt. Als weitere Angel-Investoren konnten wir Robin Behlau (Aroundhome/Valyria), Michael Stephan & Dr. Frank Freund (Raisin) aus dem FinTech-Bereich gewinnen. Hinzu kommen Fabian Kienbaum (Kienbaum), Constanze Buchheim (i-potentials), Anna Kaiser (Tandemploy/Phenom), Oliver Manojlovic (Personio), Emma Tracey (Honeypot), Peak Angel Programm, Dr. Christoph Hardt & Dr. Jan Schächtele (COMATCH) sowie Julian Stiefel (Tourlane), also viele Vertreter aus der HR-Branche. Wir sind für jeden einzelnen dieser Investoren dankbar.

    Was sehen die Investoren in unserem Unternehmen und an unserem Produkt. Recruiting ist ein extremer Wachstumsmarkt mit sehr viel Potenzial, denn die Menschen wechseln häufig die Stelle. Man sagt, die neue Generation hat bis zu 20 verschiedene Arbeitsstellen im Laufe ihres Arbeitslebens. Der HR-Markt wächst jedes Jahr um 6 bis 7 Prozent. Wir decken den Skilled Labor Markt mit einem Jahreseinkommen zwischen 40.000 und 170.000 Euro Jahreseinkommen ab. Wir siedeln uns mit unserem Produkt also unterhalb der Grenze an, die noch manuell in der Executive Search funktioniert. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Soft-Skills zu automatisieren und damit Headhunting in einem Bereich, der normalerweise für Bewerber nicht zugänglich ist, für diese Zielgruppe zugänglich zu machen.

    Zusammengefasst ist in den ersten Monaten nach Gründung des Berliner Startups EMPiON sehr viel passiert. Das Team wächst stetig. Welche Milestones gibt es noch für 2022?

    Empion wurde im Dezember 2021 gegründet. Seit Februar ist das Produkt live. Inzwischen haben wir die Pre Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen und 400 Unternehmen sind bereits mit dabei. Ein Ziel ist natürlich der Aufbau des bestmöglichen Teams und eine starke Kundenorientierung. Wir kennen den Need, wir kennen die Technologie und deshalb ist es wichtig, dass wir im Geschäftsmodell den Sweet-Spot finden, um das Geschäftsmodell und die Technologie skalierbar einzusetzen.

    Was wir zeitnah umsetzen werden, ist die Möglichkeit für Bewerber, unsere Dienstleistungen noch im Nachhinein nutzen zu können. Es geht hier um Menschen, die bereits eine erfolgreiche Bewerbung hinter sich haben und dann entweder vom neuen Unternehmen zu uns geschickt werden oder unsere Plattform selbst entdecken und z. B. unseren EMPiON Kulturtest nutzen möchten. Gleiches gilt natürlich auch für Unternehmen, die Bewerber von anderen Kanälen über uns validieren möchten.





    Seyit Binbir
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    Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren.
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    Verfasst von Seyit Binbir
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