Wirtschaft
Statistikamt bestätigt Inflationsrate von 7,5 Prozent im Juli - Seite 2
Die Teuerung beispielsweise für Erdgas betrug +75,1 Prozent. Die Preiserhöhung für Energieprodukte lag somit trotz der Entlastungsmaßnahmen deutlich über der Gesamtteuerung, da sie von mehreren Faktoren beeinflusst wird, unter anderem von internationalen Einkaufspreisen und der CO2-Abgabe. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juli 2022 um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Damit hat sich der Preisauftrieb den fünften Monat in Folge verstärkt. Bei allen Nahrungsmittelgruppen wurden Preiserhöhungen beobachtet. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+44,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+24,2 Prozent). Ebenso wurden für andere Nahrungsmittelgruppen Teuerungsraten im zweistelligen Bereich ermittelt, unter anderem für Fleisch und Fleischwaren (+18,3 Prozent). Die Preise für Waren insgesamt, die unter anderem Energieprodukte und Nahrungsmittel umfassen, erhöhten sich im Juli 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat spürbar (+14,1 Prozent, davon Verbrauchsgüter: +18,8 Prozent; Gebrauchsgüter: +5,4 Prozent). Im Juli 2022 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +4,4 Prozent.
Wie stark aktuell zudem die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag bei +3,2
Prozent und damit nicht einmal halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Juli 2022 um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, so das
Bundesamt weiter. Im Juni 2022 hatte die Teuerung hierfür bei +2,1 Prozent gelegen. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Teuerung ab Juni 2022 war die Einführung des 9-Euro-Tickets. Dieses
führte zu deutlichen Preisentlastungen im öffentlichen Personenverkehr: Die Preise verbilligten sich binnen Jahresfrist im Juli 2022 sowohl für die Bahntickets im Nahverkehr (-43,9 Prozent) als auch
für die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-63,0 Prozent). Wie bereits in den vergangenen Monaten waren zudem die Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,2 Prozent) sowie für
Telekommunikation (-1,2 Prozent) günstiger als ein Jahr zuvor. Hingegen verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,7 Prozent. Einige Dienstleistungspreise erhöhten sich darüber hinaus deutlich, unter
anderem die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäusern (+14,2 Prozent) sowie von Fahrzeugen (+6,7 Prozent). Im Vergleich zum Juni 2022 stieg der Verbraucherpreisindex im Juli um 0,9 Prozent.
Im dem Urlaubsmonat erhöhten sich insbesondere die Preise für Pauschalreisen (+15,2 Prozent). Erneut mussten die privaten Haushalte mehr für Nahrungsmittel insgesamt bezahlen (+2,3 Prozent, darunter
Molkereiprodukte: +9,2 Prozent). Dagegen gingen die Energiepreise insgesamt leicht zurück (-0,3 Prozent), wobei die Preise für Kraftstoffe um 5,3 Prozent und für Strom um 3,3 Prozent sanken.
Letzteres vor allem in Folge der Abschaffung der EEG-Umlage. Bei der Energie gab es aber auch Preisanstiege, vor allem für Erdgas (+9,2 Prozent). Billiger wurden zudem Bekleidung und Schuhe (-2,7
Prozent), vorrangig saisonbedingt durch Preisnachlässe für Sommerartikel.
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