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    Stärker als der US-Dollar?  908  0 Kommentare Bitcoin entkoppelt sich leicht vom Aktienmarkt – Kryptos auf Erholungsrallye?

    Es war ein Horror-Jahr für Kryptoanleger, überschattet von Verlusten in Milliardenhöhe. Trotz angezogener Zinszügel der US-Notenbank scheinen sich Kryptowährungen nun zu erholen. Doch einige Analysten bleiben skeptisch.

    Der MVIS CryptoCompare Digital Assets 100 Index hat seit Ende Juni um 7,3 Prozent zugelegt, während Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Gold Verluste hinnehmen mussten. Der Wertverlust bei traditionellen Vermögenswerten ist die Konsequenz einer weltweit aggressiven Zinspolitik und wirtschaftlicher Unklarheiten. Ein Vermögenswert profitiert besonders von der Panik an den Börsen: Der US-Dollar. Zahlreiche Anleger flüchteten aufgrund der attraktiven Zinssätze in Cash-Anlagen, wie Bloomberg berichtet.

    Doch nicht nur der Dollar ging als Gewinner des großen Börsen-Ausverkaufs im dritten Quartal hervor: Kryptowährungen zeigten im selben Zeitraum eine ähnliche Resilienz. So legte Ether im Wert um 14 Prozent zu. Die nach Marktwert weltweit zweitgrößte Kryptowährung hatte mit ihrem "Merge"-Upgrade einen Hype ausgelöst. Künftig soll die Ethereum-Blockchain energiesparender und effizienter arbeiten. Für Jonathan Miller, Managing Director bei Kraken Australia, ist klar: "Das Software-Update hat die Aufmerksamkeit vieler Anleger auf die Krypto-Industrie gelenkt." Und auch der Bitcoin verzeichnet zumindest einen Anstieg von 1,3 Prozent im dritten Quartal.

    Kryptowährungen haben sich offenbar vom Rekordtief im Juni erholt. "Die jüngste Entwicklung deutet vielleicht an, dass wir die ansteckende Volatilität, die Kollateralschäden von Luna und Terra, im vergangenen Quartal hinter uns gelassen haben", ordnet Analyst Miller die Kursentwicklung ein. Im Juni waren der "Stablecoin" Terra und seine Tochter, der LUNA-Token, um 60 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Der Mega-Verlust schockte den gesamten Kryptomarkt und zog auch Ether und den Bitcoin mit in die Tiefe. 

    Optimismus von Skepsis überschattet

    Angesichts derzeitiger weltwirtschaftlicher Turbulenzen gibt es auch pessimistische Stimmen: So halten es einige Analysten für realistisch, dass der Bitcoin Ende des Jahres unter sein Juni-Tief in Höhe von etwa 17.600 US-Dollar rutscht. Schließlich sei er nur sechs Prozent davon entfernt. "An den Börsen dieser Welt ist die Stimmung bearish. Risikoreiche Anlagen werden damit unattraktiver", begründet etwa Cici Lu, Geschäftsführerin des Krypto-Beratungsservice Venn Link Partners, ihre zurückhaltende Einstellung. "Wir können uns vorstellen, dass Bitcoin noch viel tiefer als 17.500 US-Dollar fällt."

    Und auch über die Popularität des Bitcoins sind sich Experten uneinig: So schreibt Stephane Ouellette, Geschäftsführer von FRNT Financial, in einer Bitfinex-Notiz: "Die Stimmung auf dem Markt nach der diesjährigen Schlappe weiterhin schlecht, und die allgemeine Bevölkerung zeigt weniger Interesse an diesem Bereich."

    Kursfantasie oder echtes Rallye-Potenzial?

    Im Gegensatz dazu legen andere Analysten ihre Hoffnung in die leichte Entkopplung der Kryptos vom volatilen Aktienmarkt zu Wochenbeginn. Die meiste Zeit des Jahres wurden Kryptowährungen wie US-Aktien gehandelt. Kryptos fielen, wenn die Aktien fielen, und stiegen, wenn die Aktien einen guten Tag hatten. Die aggressiven Zinsschritte der US-Notenbank schlugen sich dramatisch negativ auf die Kurse beider Anlageklassen nieder. Am Montag wendete sich das Blatt: Während der S&P 500 mit einem Minus von 1,3 Prozent in eine neue Talfahrt startete, legte der Bitcoin zeitweise um mehr als zwei Prozent zu. Ether, Binance Coin, Solana und andere Kryptowährungen verbuchten ebenfalls grüne Zahlen.

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    "Irgendwann wird der Markt von denjenigen in der Gemeinschaft kontrolliert werden, die langfristig an Bitcoin glauben und höchstwahrscheinlich nicht verkaufen werden, und von der wachsenden globalen Gemeinschaft, die der Bitcoin für den Handel nutzt", sagt Analyst Ouellette. "Wenn die letztgenannten Teilnehmer den Markt kontrollieren, würde man erwarten, dass der Gleichschritt mit dem Aktienmarkt wegbricht und der Bitcoin beginnt, 'in seiner eigenen Welt zu handeln', wie wir es meiner Meinung nach jetzt sehen."

    Die Treue von Kryptoanlegern wertet auch Andrew Tu als Anzeichen für ein grundsätzlich gesundes Marktumfeld. "On-Chain-Daten deuten darauf hin, dass die Mehrheit der heutigen Krypto-Anleger bereits seit 2020 oder 2021 dabei sind", so der Head of Growth der Krypto-Handelsfirma Efficient Frontier. Sie seien damals von den steigenden Kursen angezogen worden und investierten weiterhin einen erheblichen Teil ihres Kapitals in digitale Vermögenswerte. "Obwohl ihre Portfolios also an Wert verloren haben, sind diese Verluste nicht festgeschrieben – weil sie nicht verkauft haben und auf eine Markterholung hoffen."

    Laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die nach Marktwert weltweit größte Kryptowährung in den vergangenen zehn Jahren immer im Oktober Mega-Renditen ausgeschüttet - durchschnittlich 22 Prozent. Auf Platz zwei der renditereichsten Monate für den Bitcoin steht der November. Für diejenigen, die nun also zuversichtlich in die Krypto-Zukunft blicken, bleiben saisonale Trends ein Hoffnungsträger.


    Autorin: Sarah Stemper, wallstreet:online Zentralredaktion

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