DAX erreicht Widerstandszone - Zinssenkungsfantasie treibt Aktienkurse
DAX erreicht Widerstandszone - Zinssenkungsfantasie treibt Aktienkurse
Der Deutsche Aktienindex lässt die Bankenkrise jetzt scheinbar endgültig hinter sich und kann
kurzzeitig sogar die Widerstandszone zwischen 15.250 und 15.300 Punkten überwinden, von der es nach der Pleite der Silicon Valley Bank rapide abwärts ging. Dieses Unterfangen ist in der
vergangenen Woche noch missglückt. Kann sich der Markt darüber halten, wäre in den kommenden Tagen gar ein weiterer Anstieg in Richtung Jahreshoch möglich. Auch saisonal stimmen zumindest die
Voraussetzungen, denn an der Wall Street ist der April vor allem in Vorwahljahren ein starker Monat an der Börse.
Die Turbulenzen im Bankensektor haben einen großen Ruck bei den Zinsaussichten nach unten ausgelöst. Am deutlichsten ist dies am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve in den USA zu beobachten, wo die
Renditen für zweijährige Anleihen dramatisch gefallen sind. Sie liegen damit auch deutlich unter dem Leitzins der Fed, der Markt antizipiert also bereits Zinssenkungen. Mit diesem Phänomen lässt
sich die aktuelle Rally am Aktienmarkt erklären. Der prognostizierte Crash scheint zunächst auszubleiben, auch weil die Investoren der Fed wie bereits fälschlicherweise im Dezember und Januar
erneut nicht glauben, dass sie noch einmal an der Zinsschraube nach oben drehen wird.
Diesmal allerdings könnten die Erwartungen stimmen, wenn man bedenkt, dass die US-Notenbank in der Vergangenheit immer wieder die Zinsen so lange erhöhte, bis etwas „kaputt“ gegangen ist. Nach den
zahlreichen außergewöhnlichen Ereignissen der vergangenen Wochen zu urteilen, sieht es so aus, als ob nun genau dieser Punkt erreicht sein könnte.
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