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    Neue Reform in der Kritik  1281  0 Kommentare Schützt die neue EU-Kleinanlegerstrategie wirklich vor Abzocke?

    Die EU-Kommission will die Interessen von Privatanlegern mit einem teilweisen Provisionsverbot für Anlageberater besser schützen. Verbraucherschützern geht die neue Strategie aber nicht weit genug.

    Mit einer Reihe neuer Regelungen will die EU-Kommission die Geldanlage an den Börsen für Kleinanleger attraktiver machen. Vor allem soll die Strategie Anleger vor falschen Werbeversprechen und zu hohen Kosten für Anlageprodukte schützen. Ursprünglich hatte die Kommission ein komplettes Provisionsverbot für Anlageberater vorgesehen. Dieses war aber nach heftigem Gegenwind seitens der Finanzvertriebe vom Tisch.

    Weniger Formulare, mehr Überblick

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    Die neue Strategie sieht unter anderem folgende Änderungen vor: Künftig sollen Anleger mithilfe eines Informationsblatts alle Kosten eines Anlageprodukts auf einen Blick erhalten. Zudem soll der Kauf neuer Anlageprodukte künftig mit weniger Formularen verbunden sein. Berater nimmt das Gesetz stärker in die Mangel: Provisionen für reine Order-Ausführungen werden verboten. Vermittler dürfen künftig nur Provision nehmen, wenn sie beraten haben. Bei der Beratung müssen sie ihren Kunden künftig eine breitere Produktpalette anbieten. Außerdem führt die Strategie Kostendeckel für Finanzprodukte ein und will Finfluencer stärker kontrollieren.

    Auch wenn der Gesetzentwurf stark vom ursprünglich geplanten Provisionsverbot abweicht, stößt er naturgemäß dennoch auf heftige Kritik aus dem Finanzvertrieb. Die Verbände fürchten ein Provisionsverbot durch die Hintertür und wenig Mehrwert für Privatanleger. „Wir werden seit über einem Jahrzehnt mit immer neuen Regularien überzogen, müssen immer wieder neue Dokumentations- und Informationspflichten erfüllen, uns weiterbilden und neuerdings sogar unsere Kunden zu Nachhaltigkeitsrisiken beraten. Und es reicht immer noch nicht“, zitiert das Handelsblatt Michael Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK).

    Stärkt ein Provisionsverbot die Rendite für Anleger?

    Aus Anleger-Perspektive hätte die EU allerdings weiter gehen und ein komplettes Provisionsverbot durchsetzen müssen. Das zeigt zumindest eine wissenschaftlichen Studie der Universität Regensburg: Das Team um Steffen Sebastian hat die Auswirkungen von Provisionsverboten auf das Vermögen der Haushalte in verschiedenen OECD-Ländern überprüft. Das Ergebnis ist eindeutig: In Ländern mit Provisionsverbot ist das Vermögen der Haushalte signifikant stärker gewachsen als in Ländern ohne Provisionsverbot.

    Verbraucherschützer beklagen die Pläne der EU-Provision ebenfalls als unzureichend. „Nur ein Provisionsverbot würde das Problem an der Wurzel packen“, mahnt Dorothea Mohn, Leiterin des Teams Finanzmarkt beim Bundesverband der Verbraucherzentrale. Aus ihrer Sicht reguliere die EU derzeit um das Problem herum.

    In drei Jahren will die EU-Kommission die Strategie neu evaluieren. Ob das komplette Provisionsverbot dann doch noch kommt, bleibt abzuwarten. Sollte das Provisionsmodell zugunsten der Honorarberatung weichen, müssen Anleger für Beratungsleistungen zwar künftig aus eigener Tasche zahlen. Dafür können sie sich aber sicher sein, dass der Finanzberater in ihrem Sinne handelt – und nicht im Sinne der eigenen Provision.

    Autor: mmi für die wallstreet:online Zentralredaktion

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    Verfasst vonJulian Schick
    Neue Reform in der Kritik Schützt die neue EU-Kleinanlegerstrategie wirklich vor Abzocke? Die EU-Kommission will die Interessen von Privatanlegern mit einem teilweisen Provisionsverbot für Anlageberater besser schützen. Verbraucherschützern geht die neue Strategie aber nicht weit genug.

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