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     769  0 Kommentare Deutschland in der Rezession

    Gebrochene Versprechen und Perspektiven für Anleger

    Jetzt ist es offiziell. Mitten in die Tagträume des Kanzlers von einem neuen Aufschwung á la Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre platzt die Meldung des Statistischen Bundesamtes: Deutschland ist in der Rezession. Doch was der Kanzler verschlafen hat, kann ja immer noch Vizekanzler Robert Habeck richten. Offenbar wäre der aber lieber Klima- als Wirtschaftsminister und ist gerade mit anderen Dingen beschäftig – allen voran seinem Heizungsgesetz. So realisiert sich hierzulande gerade, was man nicht nur als Ökonom, sondern auch als Bürger mit gesundem Menschenverstand schon länger kommen sah: Mit Deutschland geht es wirtschaftlich bergab, unser Wohlstand sinkt. Die vier Hauptgründe dafür: 1. Energiepolitik: Mit dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke Ende März und dem geplanten Kohleausstieg ist Deutschland das einzige Industrieland der Welt, das zeitgleich aus Atom und Kohle aussteigt. Kein Problem, der Strom für Haushalte und Industrie kommt ja aus der Steckdose – zumindest, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Doch da das oft genug nicht der Fall ist, hat Deutschland weltweit mit die höchsten Strompreise. 2. Bildungspolitik: Als Land mit kaum natürlichen Rohstoffen sind für Deutschland seit je her seine schlauen Köpfe sein wichtigster Rohstoff. Dummerweise hakt es mit deren Nachwuchs: Laut jüngst veröffentlichter IGLU-Studie kann jeder vierte Viertklässler nicht richtig Lesen und Schreiben. Beim Thema digitales Lernen belegt Deutschland laut PISA-Sonderstudie weltweit fast den letzten Platz, kurz vor Schlusslicht Argentinien. Die OeBiX-Studie bescheinigt deutschen Abiturienten ausgerechnet im Bereich Wirtschaft gravierende Mängel. 3. Migrationspolitik: Wenn ein Land nicht in der Lage ist, selbst genug schlaue Köpfe heranzuziehen, muss es sie aus dem Ausland gewinnen. Stichwort: Fachkräftezuzug. Zwar ist Deutschland zweifelsfrei ein Einwanderungsland - angesichts weltweit zweithöchster Steuer- und Abgabenlast aber kaum für gutverdienende Fachkräfte. Höchst attraktiv ist Deutschland als Einwanderungsland wegen seiner hohen Sozialleistungen hingegen für Nicht-Fachkräfte. 4. Steuer- und Sozialpolitik: Nicht nur, dass rekordhohe Steuer- und Abgabenlasten fremde Fachkräfte fernhalten und heimische ins Ausland vergraulen. Auch heimattreue Leistungsträger werden angesichts hoher Abgaben gerade nicht zu mehr Leistung und mehr Arbeit motiviert, sondern eher zu mehr Work-Life-Balance. Unsere im internationalen Vergleich hohen Sozialleistungen sind folglich kein Rezept für Anstrengung des Einzelnen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Aufschwung für alle, sondern Umverteilungspolitik im Sinne ökonomischer Mangelverwaltung. Fazit: Politisch sind die Weichen in Deutschland so gestellt, dass das über Jahrzehnte geltende Generationenversprechen, wonach es unseren Kindern einmal besser gehen wird als ihren Eltern, zu brechen droht. Angesichts dieser Aussichten und der aktuellen Rezessions-Lage mag es verwundern, dass das deutsche Börsenbarometer DAX erst jüngst einen Rekordstand erklommen hat. Hinzu kommt die Meldung über einen Dividendenanstieg bei deutschen Aktien um fast 9% auf einen Rekordwert von 75 Mrd. Euro. Wie passt das zusammen? Nun, der Standort Deutschland und deutsche Konzerne sind eben zwei verschiedene Paar Schuhe. BMW, Mercedes, Bayer und BASF verlagern ihre Geschäftsaktivitäten bei verschlechterten Standortbedingungen ins Ausland und verdienen ihr Geld seit je her weltweit. Der wirtschaftliche Abwärtspfad Deutschlands kann uns als Aktionären darum egal sein – als Bürgern dieses Landes hingegen nicht.




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    Jörg Wiechmann
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    Jörg Wiechmann ist Gründer und Geschäftsführer von Deutschlands Aktienclub Nr. 1, dem Itzehoer Aktien Club (IAC). Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt der IAC konsequent auf internationale Qualitätsaktien wie Coca-Cola, Microsoft oder BMW. Ziel des Itzehoer Aktien Clubs ist die Förderung der Aktienkultur in Deutschland. Dazu bietet der IAC seinen Mitgliedern neben der Möglichkeit einer Investition in den IAC-Clubfonds wertvolle Informationen in Form von monatlichen Geldratgebern und Depotberichten sowie bundesweiten Börsen-Seminaren. Anmeldung zum Newsletter unter www.iac.de/newsletter_wo.
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    Verfasst von Jörg Wiechmann
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