checkAd

     2761  1 Kommentar Finger weg vom DAX, Augen auf beim TecDAX! - Seite 2

    Mit Blick auf die Grafik sieht man, dass auch beim Einzelhandelsumsatz die Tendenz klar abwärts gerichtet ist, zumindest bei den realen Werten.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    20.550,00€
    Basispreis
    18,48
    Ask
    × 10,13
    Hebel
    Long
    16.901,31€
    Basispreis
    18,57
    Ask
    × 10,09
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Wie sehr die Einzelhandelsumsätze durch die Inflation beeinflusst sind, zeigt ein Blick auf die Entwicklung bei Lebensmitteln (siehe folgende Grafik), die Energie als Preistreiber vor einiger Zeit abgelöst haben. Nominal sind die Umsätze zwar deutlich gestiegen (rote Linie), real geht es aber genauso deutlich abwärts (blaue Linie). Die Verbraucher kaufen also weniger, müssen dafür aber mehr Geld ausgeben.

    Konkret sank der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Mai gegenüber dem Vormonat real um 1,4 % und nominal um 1,3 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging der reale Umsatz sogar um 4,4 % zurück, während der nominale Umsatz – bedingt durch die stark gestiegenen Preise – um 6,7 % zulegte. Der reale Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel ist damit im Vorjahresvergleich bereits seit 23 Monaten rückläufig.

    Zwar schwächte sich der Preisauftrieb für Lebensmittel im Mai mit einem Zuwachs von 14,9 % zum Vorjahresmonat weiter ab (März: +22,3 %, April: +17,2 %), dennoch blieben Lebensmittel der derzeit stärkste Preistreiber. Und dies führt bei den Verbrauchern zu einer Kaufzurückhaltung und einem geänderten Konsumverhalten.

    Inflation bleibt weiter hartnäckig hoch

    Vor diesem Hintergrund ist es auch keine gute Nachricht, dass die jährliche Inflationsrate in Deutschland im Juni nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes auf +6,4 % gestiegen ist, nach +6,1 % im Mai.

    Und es ist auch eine schlechte Nachricht, dass sich die Inflation der Eurozone zwar im Juni auf 5,5 % weiter deutlich abgeschwächt hat, von +6,1 % im Mai, die Kerninflation aber zugleich von +5,3 % im Mai auf +5,4 % im Juni angestiegen ist.

    Und das, obwohl bei der Kernrate die schwankungsanfälligen und stark gestiegenen Preise für Lebensmittel herausgerechnet werden. In der Eurozone stiegen diese im Mai um 11,7 % zum Vorjahr, nach +12,5 % im Mai.
    Die Inflationsdaten sind daher insgesamt kaum ein Grund zur Freude, aber ein klarer Grund für die Europäische Zentralbank (EZB), die Leitzinsen weiter anzuheben.

    Auch in den USA halten sich die Verbraucher zurück

    Das Inflations- und Konsumproblem lässt sich übrigens auch in den USA beobachten. Im April ließ sich ein kurzzeitiger Anstieg der persönlichen Ausgaben der Verbraucher auf +0,6 % zum Vormonat beobachten. Für Mai erwarteten Volkswirte aber schon wieder nur ein Plus von 0,2 %. Tatsächlich stiegen die Konsumausgaben aber sogar nur um 0,1 %, wie heutige Daten zeigen.

    Seite 2 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Sven Weisenhaus
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Finger weg vom DAX, Augen auf beim TecDAX! - Seite 2 Erst vorgestern hatte ich unter anderem die Frage aufgeworfen, wann die Leitzinsen auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Gestern kam die Meldung, dass dies in Deutschland offenbar bereits der Fall ist.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Kommentare

    Avatar
    01.07.23 10:46:07
    "Und damit zurück nach Deutschland, wo die Kursentwicklung des DAX – ich kann es derzeit leider nur immer wieder sagen – (weiterhin) nicht zu den fundamentalen Entwicklungen passt."

    Das ist eben nicht alles! Es gibt auch so etwas wie "Stimmung" und "Anlagenotstand". Obwohl die Zinsen stark gestiegen sind, ist kein großer Transfer von Aktien zu Anleihen zu bemerken.

    Solange vor allem auch große Adressen Geld anlegen wollen/müssen, werden sie auch den DAX weiter kaufen und den Index sehr hoch halten, wahrscheinlich in diesem Monat ein weiteres Allzeithoch schaffen. Montag wird es wohl einen weiteren Kursanstieg geben, so war es im Mai und im Juni dreimal nach sehr starken Tagen beim DAX, dass er die Rallye fortsetzte (und wenn nicht am Montag, dann am Dienstag). Die Angst, jetzt nicht dabei zu sein, spielt offenbar eine große Rolle. Tatsache ist, dass in den letzten Monaten trotz vieler negativer Nachrichten zu Wirtschaft und Zins die Kursrückgänge immer sehr knapp ausfielen und schnell wieder gekauft wurde. Tage wie gestern mit einem Plus von rund 200 Punkten zeigen, woher der Wind derzeit weht...

    Disclaimer