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    Grundbedürfnisse  193  0 Kommentare Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel bleibt stationär

    Die Inflation hat die Verbraucherstimmung deutlich abkühlen lassen. Während sich der stationäre Lebensmitteleinzelhandel erneut krisenresilient zeigt, kommt E-Food nicht vom Fleck.

    Onlinehandel mit Lebensmitteln: In der Sackgasse. Foto: Rowan Freeman, unsplash

    Deutschland nimmt Rang Nr. 5 unter den weltweit größten Lebensmittelmärkten ein. Der Umsatz des hiesigen Lebensmitteleinzelhandels wird sich 2023 auf voraussichtlich rund 240 Milliarden Euro belaufen. Das durchschnittliche Nominalwachstum belief sich in den letzten 10 Jahren auf 4,1% jährlich, selbst real wurde noch eine Steigerungsrate von über 2% erwirtschaftet.

    Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel bleibt stationär

    Angesichts dieser Größenordnungen versprechen schon geringe Marktanteile an der deutschen Nahversorgung ein hohes Umsatzpotenzial für neue Marktteilnehmer. Aufgrund der starken Oligopolstellung der bestehenden großen Lebensmittelanbieter Edeka, Rewe, Lidl und Aldi haben sich neue Player bisher allein auf die Onlinekanäle konzentriert. Eine regelrechte Gründungswelle wurde durch die Pandemie angeschoben. Die mediale Aufmerksamkeit galt aggressiven Kampagnen von Anbietern wie Flaschenpost, Flink, Gorillas, Uber oder Wolt. Trotz günstiger Rahmenbedingungen in der Pandemie haben sich die Wachstumshoffnungen der Onlineanbieter allerdings nicht erfüllt. Die Zahl der Anbieter hat sich stark konsolidiert. Die Umsatzentwicklung bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück und die Kostensituation weiterhin schwierig.

    Normalisierung nach Corona-Hype und Inflationsschock

    Der gesamte Marktanteil des Onlinehandels mit Lebensmitteln, kurz eFood,  in Deutschland liegt nach GfK-Zahlen bei weniger als 2% und damit wieder auf Vor-Corona-Niveau. Tatsächlich hat die Corona-Pandemie das Verhalten der Menschen beim Lebensmitteleinkauf nicht dauerhaft verändert. Trotz hoher Marketingaufwendungen tätigen Neukunden nur zu 30% einen Wiederholungskauf. 40% der Haushalte haben noch nie online Lebensmittel eingekauft. Während der stationäre Lebensmittelumsatz mit der Inflation ungefähr Schritt hält, geht der Umsatz der eFood-Unternehmen real zurück. Klare Gewinner in der Post-Corona-Phase sind die Läden der Lebensmitteldiscounter, die besonders in angespannten Wirtschaftslagen bei den Verbrauchern einen Vertrauensvorsprung haben. Mit der langsamen Rückkehr der Qualitätsnachfrage füllen sich nun auch die Kassen der Lebensmittelvollsortimenter wieder.


    Manuel Jahn
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    Manuel Jahn entwickelt für die Habona, einem Anbieter alternativer Immobilieninvestments mit dem Fokus Nahversorgung und Kindergärten, zukunftsgerichtete Fondsstrategien, die auf die gesellschaftlichen Megatrends und deren Auswirkungen auf Handel und Konsum reagieren. In den letzten 20 Jahren mit Stationen bei Projektentwicklung, Finanzierung und Konsumforschung hat er europaweite Beratungsmandate im Einzelhandelssektor betreut und dabei Expertenstatus erlangt. Manuel Jahn stellt der Immobilienwirtschaft seine Erfahrung schon seit Jahren durch vielfältiges Engagement zur Verfügung, u.a. im Rat der Immobilienweisen, als Beiträger des Frühjahrsgutachtens der Immobilienwirtschaft, beratend für die HypZert sowie als Dozent in der ZIA-Akademie.
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    Verfasst von Manuel Jahn
    Grundbedürfnisse Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel bleibt stationär Onlinehandel mit Lebensmitteln in der Sackgasse

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