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    Grundbedürfnisse  193  0 Kommentare Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel bleibt stationär - Seite 2

    Konzentrationswelle bei eFood bereits in der letzten Phase

    Nach einer umfänglichen Marktbereinigung im eFood-Sektor halten sich in Deutschland nur noch wenige Anbieter. Die umsatzseitig größten sind: Rewe, Picnic, Flink, Getir sowie Knuspr. Wenig überraschend sind dies jene Anbieter, bei denen die Lieferung bzw. die Finanzierung mittelfristig gesichert scheinen. Edeka und Rewe sind an Picnic bzw. Flink finanziell beteiligt. Getir ist ein Investment des Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi. Rohlik finanziert sich über Venture Funds sowie Unternehmensanleihen mit Kupons von bis zu 10%. Während Picnic und Flink von Edeka bzw. Rewe mit handelsüblichen Sortimenten die Breite des Marktes abdecken, operieren Knuspr und Getir mit einem hohen Anteil regionaler Hersteller und Lieferanten in der Nische.

    Exkurs Picnic und Amazon fresh

    Picnic: Gekommen, um zu bleiben?

    Während laute Kampagnen neuer Q-Commerce-Konzepte mit Lieferversprechen von bis zu 10 Minuten die Aufmerksamkeit der letzten Jahre weckten, hat sich deutlich stiller – und auch langsamer als geplant – die Expansion von Picnic abgespielt. Zierliche Lieferfahrzeuge verkehren fahrplanmäßig in immer mehr Regionen Deutschlands auf kostengünstigen Routen. Feste Lieferfenster an wenigen Tagen in der Woche helfen, Verluste in den Griff zu bekommen. Tatsächlich steigen die Kosten – anders als bei aggressiven Wettbewerbern – unterproportional zur Umsatzsteigerung. Picnic verfolgt ein Konzept, das sich in einem insgesamt wachsenden Lebensmittelmarkt als ein zusätzliches Angebot etablieren könnte.

    Amazon: Kaum weiter, als am ersten Tag

    Mit der Fire-Power von Amazon könnte auch in Deutschland durchgestartet werden. Allerdings konnte diese Erwartungshaltung seit Markteintritt in Deutschland 2017 nicht bedient werden. Ganz im Gegenteil waren anfängliche Expansionspläne schnell ins Stocken geraten, wurden Services immer weiter eingeschränkt und Kunden durch Gebühren und Mindestbestellwerte verschreckt. Auch die eigentliche Stärke von Amazon als Marketplace funktioniert bei Lebensmitteln mangels ausreichender Zahl an Partnerunternehmen nicht. Jüngst ist die Artikelzahl bei fresh von 30.000 auf 9.000 Artikel reduziert worden. War bis vor Kurzem noch der Fokus auf die USA und UK als Grund für die Zurückhaltung in Deutschland genannt worden, werden nun auch dort die Investitionen zurück gefahren.


    Manuel Jahn
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    Manuel Jahn entwickelt für die Habona, einem Anbieter alternativer Immobilieninvestments mit dem Fokus Nahversorgung und Kindergärten, zukunftsgerichtete Fondsstrategien, die auf die gesellschaftlichen Megatrends und deren Auswirkungen auf Handel und Konsum reagieren. In den letzten 20 Jahren mit Stationen bei Projektentwicklung, Finanzierung und Konsumforschung hat er europaweite Beratungsmandate im Einzelhandelssektor betreut und dabei Expertenstatus erlangt. Manuel Jahn stellt der Immobilienwirtschaft seine Erfahrung schon seit Jahren durch vielfältiges Engagement zur Verfügung, u.a. im Rat der Immobilienweisen, als Beiträger des Frühjahrsgutachtens der Immobilienwirtschaft, beratend für die HypZert sowie als Dozent in der ZIA-Akademie.
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    Verfasst von Manuel Jahn
    Grundbedürfnisse Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel bleibt stationär - Seite 2 Onlinehandel mit Lebensmitteln in der Sackgasse

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