Capital Economics Ausblick
Das werden die wichtigsten Impulsgeber für die weltweiten Finanzmärkte in 2024
Die Themen Inflation, Zinsen und Künstliche Intelligenz dürften auch im nächsten Jahr zu den wichtigsten Impulsgeber für die weltweiten Finanzmärkte zählen. Zudem stehen 2024 etliche Wahlen im Fokus.
- Inflation und Zinsen werden sinken, Wirtschaftswachstum schwächt sich ab.
- Künstliche Intelligenz hat Potenzial für Produktivitätswachstum.
- Wahlen beeinflussen kurzfristige Volatilität an den Finanzmärkten.
Welche Themen werden die Finanzmärkte im kommenden Jahr beflügeln oder unter Druck setzen? In einem Ausblick haben die Experten von Capital Economics aus London eine Handvoll Impulsgeber identifiziert.
Sie gehen davon aus, dass der ''große Inflationsschub'', den viele Länder dieses Jahr verkraften mussten, 2024 endet und die Zinsen auf breiter Front sinken werden. Allerdings dürfte sich auch das globale Wirtschaftswachstum abschwächen, meint Neil Shearing, Group Chief Economist bei Capital Economics. Und zwar stärker, als von vielen Volkswirten bisher prognostiziert. Zu den größeren Verlierern dürften dabei die Eurozone und Großbritannien zählen, während die Aussichten für die USA im Vergleich gut seien. Einen weiteren Dämpfer erwarten die Capital Economics-Experten zudem mit Blick auf das strukturelle Wachstum in China.
KI und Anleihemarkt mit Rückenwind
Weiterhin gute Aussichten biete der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Die Begeisterung für das Thema steigt weltweit und die zunehmende Einbindung von KI-Tools in die unterschiedlichsten Bereiche habe Shearing zufolge ''das Potenzial, das Produktivitätswachstum erheblich zu steigern.''
Und auch der Anleihemarkt dürfte 2024 Rückenwind bekommen, weil deren Kurse bei niedrigen Zinsen steigen. Dies hängt damit zusammen, dass die Preise für Anleihen am Markt angepasst werden müssen und langlaufende Papiere in der Konsequenz dadurch attraktivere Coupons haben und stärker nachgefragt werden.
Wahlen als Impulsgeber
Als ein weiteres Schlüsselthema im Jahr 2024 sehen Shearing und seine Kollegen zudem die weltweit anstehenden Wahlen. Neben den USA und Großbritannien finden beispielsweise auch in Indien und Indonesien Wahlen statt. Je nachdem, wie die ausgehen, dürften sie insbesondere die kurzfristige Volatilität an den Finanzmärkten beeinflussen.
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Ob sich die aktuellen Einschätzungen der Capital Economics-Experten bewahrheiten werden, bleibt abzuwarten. Und natürlich gibt es auch andere Ansichten. So hat etwa eine Bloomberg-Umfrage gezeigt, dass eine Reihe von Ökonomen davon ausgeht, dass die Zinssätze 2024 weiter steigen werden und die Inflation vorerst doch ein hartnäckigeres Thema bleibt, wie MarketWatch berichtet.
Autor: ir für die wallstreetONLINE Zentralredaktion
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