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     1109  0 Kommentare Tokenisierung von Real World Assets: Kann die Welt zu Krypto kommen? - Seite 2

    Die Tokenisierung von Assets im Decentralized Finance-Bereich (DeFi) kann demnach als Schlüssel zur institutionellen Massenakzeptanz von Blockchain-Netzwerken angesehen werden. Sie ermöglicht es traditionellen Anlegern, in einem vertrauten Umfeld zu agieren und gleichzeitig die Vorteile der Blockchain-Technologie zu nutzen, indem sie Zugang zu bisher schwer erreichbaren Anlageklassen bietet. Der Total Value Locked (TVL) in RWA-Protokollen ist ein Beleg für das wachsende Interesse und das Potenzial dieses Sektors.

    Spannende Projekte wie Parcl, das auf der Solana-Blockchain basiert und Immobilieninvestitionen ermöglicht, Goldfinch, ein dezentrales Kreditprotokoll auf Ethereum, und Open Eden, das in tokenisierte US-Staatsanleihen investiert, zeigen die Vielfalt der Möglichkeiten in diesem Bereich.

    Trotz der vielversprechenden Aussichten stehen RWAs in DeFi vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Regulierung und Interoperabilität. Die erfolgreiche Integration von RWAs in DeFi erfordert solide rechtliche und technische Rahmenbedingungen. Die frühzeitige Beteiligung an RWA-Protokollen verspricht, neue Geschäftsmodelle und Anlageklassen zu erschließen und zur Liquidität und Stabilität von DeFi-Protokollen beizutragen. In diesem Kontext könnten RWAs eine Brücke darstellen.

    Die Tokenisierung von Real World Assets (RWAs) könnte auch einen Wendepunkt für kleine Unternehmen bedeuten, für die sich nun neue Finanzierungsmöglichkeiten ergeben könnten. Die oben skizzierte Entwicklung birgt Potenzial für kleinere Betriebe, die traditionell begrenzten Zugang zu Finanzmitteln haben. In diesem Rahmen wird es kleinen Unternehmen ermöglicht, ein breiteres Spektrum an Investoren anzusprechen, zudem könnten tokenisierte Assets auf Sekundärmärkten leichter gehandelt werden, was die Liquidität für Unternehmen erhöht.

    Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Tokenisierung von RWAs sind komplex und variieren von Region zu Region. Unternehmen müssen sich mit einem Labyrinth aus Vorschriften und Compliance-Anforderungen auseinandersetzen, was insbesondere für kleine Unternehmen mit begrenzten Ressourcen eine große Herausforderung darstellt. Zudem erfordert die Implementierung der Blockchain-Technologie und die Schaffung von Token spezialisiertes Wissen und Ressourcen, was für KMU schon fast zum Ausschlusskriterium werden könnte.

    Interessant wären hier Bemühungen von Katalysatoren (Beratern und Finanzdienstleistern), die das o.g. Potential in eine mediale Form bringen könnten, die auch Nicht-Krypto-Kenner in die Lage versetzen, diese Finanztechnik im Ansatz nachzuvollziehen und dann auch anzuwenden. Dafür wären Show-Cases ein sehr gutes Instrument, die genau diese Transformation leisten könnten: Beispielfälle, medial einfach erklärt und überzeugend dargeboten. Ohne diese Bemühungen drohen die Krypto-Innovationen ins Leere zu laufen.  


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    Dr. Harald Meisner
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    Dr. Harald Meisner ist ehemaliger Professor und heutiger Lehrbeauftragter für Finanzwirtschaft an der Rheinischen Fachhochschule in Köln. Sein Forschungs- und Interessenschwerpunkt liegt seit 2004 im Themengebiet „Finanzwirtschaft in der Internetökonomie“*; so lautet auch das zuletzt von ihm im Springer-Verlag erschienene Buch*. Prof. Meisner betreibt den Blog blog.meisnerconsult.de, auf dem er sich zu Finanzinnovationen, Crowdinvesting , FinTechs und der Blockchain-Technologie im einzelwirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Kontext äußert.

    Prof. Meisner berät auch kleine und mittlere Unternehmen bezüglich alternativer Finanzierungsmöglichkeiten mit Hilfe seiner Firma MeisCon Hürth (meisnerconsult.de).

    *Werbelink

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    Verfasst von Dr. Harald Meisner
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    Tokenisierung von Real World Assets: Kann die Welt zu Krypto kommen? - Seite 2 In meinem letzten Beitrag zu dem Thema Krypto Akzeptanz habe ich darauf hingewiesen, dass Krypto aus der „Sandbox“ bzw. aus dem „Playground“ herausfinden muss und die Welt nicht auf Krypto wartet.

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