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     265  0 Kommentare Benzin und Heizöl zu Weihnachten erfreulich billig - Seite 2

    Energie wenig angesagt

    An der Börse belastete vor allem der jüngste Ölpreisverfall – den Verbraucher an der Tankstelle positiv spüren durften – die Branchenwerte. „Im S&P 500 gehört der Energiesektor mit Verlusten von sieben Prozent zu den wenigen, die seit Jahresbeginn im Minus notieren“, so RoboMarkets-Experte Walter.  „Auch die Anfang Dezember beschlossene freiwillige Produktionskürzung der OPEC+-Staaten um 2 Mio. Barrel pro Tag für das erste Quartal 2024 verpuffte wirkungslos“, stellt IG-Mann Bouhmidi fest. Sorgen um Angebotsengpässe sehen anders aus. Im Gegenteil: „Mit rund sechs Millionen Barrel pro Tag exportieren die USA derzeit so viel Öl der Sorte WTI wie nie zuvor“, erläutert Stefan Riße von Acatis die Angebotsseite. Dabei spielt der Preis den Amerikanern in die Hände: WTI kostet derzeit rund vier Dollar weniger als Öl der Nordseesorte Brent.

    Auch Saudi-Arabien hat den Preis für Kunden aus Asien zuletzt deutlich gesenkt, um die Nachfrage zu stabilisieren. Die OPEC als bisher wichtigster Preissetzer verliert zunehmend an Einfluss, mit den USA bestimmt eine neue Ölmacht, wie teuer das Autofahren wird. „Inzwischen liegt die US-Ölproduktion mit gut 13 Millionen Barrel pro Tag nur noch knapp unter dem Rekordhoch, das kurz vor dem Corona-Schock erreicht wurde“, so Vanyo Walter. Der Fracking-Boom steuert nach 2015 und 2019 auf einen dritten Höhepunkt zu, den auch Saudi-Arabien und Russland zu spüren bekommen.

    Wende in Sicht

    Dennoch könnte eine unsichtbare Preisuntergrenze auf dem Ölmarkt langsam erreicht sein. Das US-Energieministerium kündigte im Oktober an, Öl für die strategische Reserve zu einem Preis von 79 Dollar pro Barrel oder weniger zurückzukaufen. Im vergangenen Jahr hatte Washington mit 180 Millionen Barrel den bisher größten Verkauf aus der strategischen Ölreserve getätigt, um den weltweiten Preisanstieg infolge des Krieges in der Ukraine abzufedern.

    Energie mit Chancen

    Die Chancen für eine Trendwende bei den Energieaktien im Jahr 2024 stehen also gut, zumal die Bewertung sehr attraktiv ist. Umsetzen lässt sich dies sehr gut mit einem SPDR MSCI Europe Energy-ETF von State Street – WKN A1191P. Mit einem KGV auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten zwölf Monate von 10,2 ist kein anderer Sektor im S&P 500 so günstig bewertet wie der Energiesektor. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt wird mit einem Faktor von rund 20 gehandelt.

    Übrigens muss bei diesem Szenario für die Tankstelle nicht gleich Panik aufkommen. Für den Spritpreis ist neben dem Weltmarktpreis für Öl auch die Stärke des Euro respektive des Dollar maßgeblich. Und da verweisen wir auf unsere Kolumne aus dem November.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Benzin und Heizöl zu Weihnachten erfreulich billig - Seite 2 Die Notenbanken wollen 2024 die Zinsen senken, denn die Inflation spielt mit. Benzin und Heizöl haben sich von den Jahreshochs verabschiedet. Energieaktien sind dennoch spannend. Während der DAX zuletzt im Dezember jeden Tag ein neues Rekordhoch …

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