Geplatzter Deal mit JetBlue
Spirit-Aktien gehen baden: Mögliche Auswirkungen auf andere Fluggesellschaften
Ein Bundesrichter hat die geplante Übernahme von Spirit Airlines durch JetBlue Airways im Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar blockiert. Die Spirit-Aktie brach um die Hälfte ihres Wertes ein.
Der Richter stimmte der Argumentation des Justizministeriums zu, dass die Übernahme einen wichtigen Konkurrenten für preisbewusste Reisende ausschalten würde. Die Entscheidung führte zu einem starken Rückgang der Spirit-Aktien um 47 Prozent und einem Anstieg der JetBlue-Aktien um etwa fünf Prozent.
Analysten spekulieren nun über die Zukunft von Spirit und mögliche Auswirkungen auf andere Fluggesellschaften. "Wir glauben, dass Spirit wahrscheinlich einen anderen Käufer suchen wird, aber ein wahrscheinlicheres Szenario ist ein Antrag auf Chapter 11, gefolgt von einer Liquidation", sagte Helane Becker von Cowen.
Eine Berufung gegen die Entscheidung, die vier bis fünf Monate dauern könnte, scheint laut MarketWatch unwahrscheinlich. Stattdessen könnte Frontier Airlines erneut Interesse an einem Kauf von Spirit zeigen, jedoch mit einem niedrigeren Angebot, so Raymond-James-Analyst Savanthi Syth.
In der Zwischenzeit könnte JetBlue sich einem Angebot für Hawaiian Airlines zuwenden, das auch von Alaska Airlines verfolgt wird. Letzte Woche kündigte JetBlue den Rücktritt seines Vorstandsvorsitzenden Robin Hayes an, der durch Joanna Geraghty ersetzt wird, die erste Frau an der Spitze einer großen US-amerikanischen Fluggesellschaft.
Das Justizministerium argumentierte, dass die Ausschaltung von Spirit als Konkurrent es JetBlue ermöglichen würde, die Preise um bis zu 30 Prozent zu erhöhen. Richter William Young betonte in seinem Urteil, dass die Fusion JetBlue wahrscheinlich dazu veranlassen würde, seine Wurzeln als eigenwilliger Billigflieger aufzugeben.
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Verbraucherschützer begrüßten die Entscheidung als großen Sieg. "Dies ist ein großer Sieg für Reisende, Arbeitnehmer und lokale Gemeinschaften und ein weiterer großer Erfolg für die Kartellwächter des DOJ", sagte William J. McGee vom American Economic Liberties Project.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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