EV-Aktien verlieren an Glanz
Rivian: Optionsmarkt erwartet 14-Prozent-Kursbewegung nach den Earnings
Das Elektrofahrzeug-Start-up wird heute nach US-Börsenschluss das Zahlenwerk öffnen. Was können Anleger erwarten?
- Rivian wird nach US-Börsenschluss Zahlen veröffentlichen.
- Wall Street erwartet höheren Umsatz und Verlust je Aktie.
- Anleger achten auf Auslieferungsprognose und R2-Plattform.
Laut FactSet erwartet die Wall Street für das vierte Quartal einen Verlust je Aktie von 1,35 US-Dollar und einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar. Vor einem Jahr betrug der Verlust pro Aktie 1,73 US-Dollar bei einem Umsatz von 663 Millionen US-Dollar.
Der Umsatz dürfte höher ausfallen, da die Auslieferungen in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 gestiegen sind. Rivian lieferte im vierten Quartal 13.972 Einheiten aus, gegenüber 8.054 im vierten Quartal 2022. Im Gesamtjahr 2023 lieferte Rivian 50.122 Einheiten aus, gegenüber 20.332 im Jahr 2022. Für 2024 rechnet die Wall Street mit rund 66.000 verkauften Einheiten. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Elektro-Lkw und SUVs, sowie um Lieferwagen, die das Unternehmen an Amazon verkauft.
Die Prognose des Managements von Rivian für die Auslieferungen bzw. die Produktion im Jahr 2024 wird eine wichtige Zahl sein, auf die Anleger achten sollten. Die Anleger werden auch an einem Update zur R2-Plattform des Unternehmens interessiert sein, die 2026 auf den Markt kommt und die Basis für preisgünstigere Fahrzeuge sein soll.
Der Zugang zu einem größeren Markt wird von Marktteilnehmern als ein wichtiger nächster Schritt für das Unternehmen angesehen, da der Markt für höherpreisige E-Fahrzeuge gesättigt zu sein scheint. Die nächste Phase für die US-Industrie wird darin bestehen, die Amerikaner mit erschwinglichen Elektroautos zu versorgen. Bisher erwirtschaftet Tesla als einziger E-Autohersteller in den USA Gewinne.
Die Wall Street geht davon aus, dass Rivian im vierten Quartal rund 900 Millionen US-Dollar an Barmitteln für den Aufbau seines Geschäfts verwendet hat. Die Schätzungen für den Bargeldverbrauch im Jahr 2024 liegen bei 4,8 Milliarden US-Dollar.
Barclays-Analyst Dan Levy hat die Rivian-Aktie vergangene Woche mit folgenden Worten herabgestuft: "Es scheint, dass selbst großartige Produkte und Technologien nicht ausreichen, um den EV-Winter zu vermeiden." Levy erklärte, dass es angesichts der fraglichen Nachfrage und des Drucks auf die Preise ein "schwierigerer Weg zur Rentabilität der Bruttomarge" sei.
Der Markt erwartet nach den Ergebnissen eine volatile Aktie. Die Optionsmärkte gehen davon aus, dass sich die Titel um etwa 14 Prozent nach oben oder unten bewegen werden. Nach den letzten vier Quartalsberichten haben sich die Aktien im Durchschnitt um etwa acht Prozent nach oben oder unten bewegt. In drei dieser vier Fälle ist die Aktie gefallen.
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Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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