Der nächste große Schritt
Volkswagen und Mobileye bringen autonomes Fahren in die Serienproduktion
Die Wolfsburger machen Ernst: Nachdem die VW-Softwaresparte Cariad immer wieder von Problemen geplagt war, soll die Intel-Tochter Mobileye jetzt dabei helfen, selbstfahrende Autos zur Wirklichkeit zu machen.
- VW und Intel-Tochter Mobileye kooperieren für selbstfahrende Autos.
- Ziel: Vorsprung in automatisierten Fahrfunktionen für Volkswagen.
- Mobileye stattet Luxusmarken von VW mit innovativer Software aus.
Volkswagen und die Intel-Tochter Mobileye haben angekündigt, gemeinsam die nächste Generation von Fahrassistenzsystemen zu entwickeln und schneller als je zuvor in Serienproduktion zu bringen.
Die ambitionierte Kooperation zielt darauf ab, Europas größtem Autobauer, Volkswagen, einen entscheidenden Vorsprung in der Entwicklung fortschrittlicher automatisierter Fahrfunktionen zu verschaffen. Unter der Leitung von VW-Chef Oliver Blume, der auch die Spitze von Porsche innehat, markiert diese Partnerschaft einen strategischen Schwenk hin zu einer intensiveren Zusammenarbeit mit führenden Technologieunternehmen.
Die Aktie von Mobileye springt am Mittwoch knapp vier Prozent ins Plus, Volkswagen notiert leicht im Minus.
Die israelische Intel-Tochter Mobileye, ein Vorreiter in der Automobiltechnologie, wird Volkswagen mit Software für Fahrassistenzsysteme ausstatten, die auf den innovativen SuperVision- und Chauffeur-Plattformen basieren. Diese Technologien werden zunächst in den Luxusmarken des Konzerns wie Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche eingeführt. Sie umfassen unter anderem automatisierte Überholvorgänge auf mehrspurigen Autobahnen, automatisches Anhalten an roten Ampeln und Unterstützung in Kreuzungen und Kreisverkehren.
"Neue automatisierte Fahrfunktionen steigern signifikant den Komfort und die Sicherheit", betonte Blume. Zudem ist geplant, dass Volkswagen's Softwareeinheit Cariad die Technologien später integriert, um ein vollständiges, hausinternes Softwaresystem zu entwickeln.
Die Kooperation mit Mobileye ist jedoch nur ein Teil der Strategie. Die Wolfsburger arbeiten auch mit anderen Technologiegiganten wie Bosch, Qualcomm und Horizon Robotics in China zusammen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Herbert Diess, der den Fokus auf Eigenentwicklungen legte, setzt Blume auf eine Kombination aus internen Entwicklungen und strategischen Partnerschaften. Dieser Ansatz soll die Herausforderungen überwinden, die bisherige Verzögerungen bei der Einführung neuer Modelle verursacht haben.
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Ein herausragendes Projekt der Zusammenarbeit ist die Entwicklung des voll autonom fahrenden Elektro-Bulli ID Buzz, der 2026 als Teil eines Robotaxi-Services in Hamburg starten soll. Darüber will Volkswagen bis Ende des Jahrzehnts mit Cariad und seinen Technologiepartnern ein eigenes Komplettsystem für die kommende Fahrzeugarchitektur SSP entwickeln.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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