DAX mit nächsten Rekord
Siemens: Prognose bestätigt - Aumann: Gute Zahlen - SFC Energy: Rekordauftrag
Der deutsche Leitindex ist nicht zu bremsen. Nach einem verhaltenen Start schraubt der DAX seine Bestmarke erneut in die Höhe. Dabei spielt die Musik eher in den hinteren Reihen, wo der SDAX mit Rekorden glänzt!
- DAX auf Rekordkurs, SDAX glänzt
- Siemens bestätigt Prognose
- CTS Eventim erwartet moderates Wachstum
Der Dax verliert kurz nach der Eröffnung seinen Vortagesrekord von 18.285 Punkten nicht aus den Augen. Der MDAX tritt quasi auf der Stelle bei 26.669,33 Zählern. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich um seinen Vortages-Schlusskurs.
Nach oben um 0,35 Prozent ging es für den Kleinwerteindex SDax auf 14 141,42 Zähler. Er war bereits am Montag auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert.
Siemens: Prognose bestätigt
Der DAX-Konzern bleibt seinen ausgegebenen Jahreszielen treu, wie Finanzvorstand Ralf Thomas gegenüber der "Börsen-Zeitung" (Dienstagausgabe) betonte. "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um die Jahresprognose des Konzerns", erklärte er selbstbewusst. "Wir werden unsere Ziele erreichen." Gemäß früheren Angaben erwartet Siemens ein Umsatzwachstum von vier bis acht Prozent auf vergleichbarer Basis sowie einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie von 9,93 Euro auf 10,40 bis 11,00 Euro.
Thomas betonte, dass das Geschäft sich anders entwickelt habe als erwartet. "Vielleicht wird der Profitabilitätsmix von Siemens am Ende des Geschäftsjahres ein wenig anders aussehen als zu Beginn des Jahres prognostiziert." Insgesamt sei der Konzern jedoch auf einem guten Weg, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen gebe. Der Manager bestätigte frühere Aussagen vom 19. März, wonach das Automatisierungsgeschäft derzeit mit starkem Gegenwind zu kämpfen habe. "Dieser Gegenwind ist noch stärker als erwartet", fügte Thomas hinzu.
Angesichts ausbleibender Zinssenkungen sei die Zurückhaltung der Kunden im Bereich der Kapitalgüter verständlich, erklärte Thomas weiter. Auch die Aufwertung des Euro im Vergleich zum Renminbi und US-Dollar seit den Tiefstständen 2022 belaste. "Der veränderte Wechselkurs stellt exportorientierte Länder vor zusätzliche Herausforderungen", so der Manager.
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Dennoch gebe es viele Bereiche im Unternehmen, die von positiven Entwicklungen profitierten. Die Nachfrage nach Rechenzentren sei weiterhin außerordentlich stark, und der Übergang zu alternativen Energien erfordere Investitionen in verschiedenen Bereichen der Elektrifizierung und Gebäudetechnik.
Thomas sieht keinen dringenden Bedarf für Übernahmen, um Lücken zu schließen. Dennoch sei der Konzern finanziell jederzeit handlungsfähig und könne sich substanziell verstärken, insbesondere durch eine Kombination von Hardware- und Softwarelösungen sowie datenorientierten Nachhaltigkeitsstrategien.
CTS Eventim: Rekordjahr schwer zu toppen
Der Konzertveranstalter erwartet nach einem Rekordjahr eine Stabilisierung des Geschäftsumfelds. Für das Jahr 2024 wird ein "moderates" Umsatzwachstum angestrebt, wie das Unternehmen am Dienstag bei der Veröffentlichung endgültiger Zahlen für 2023 mitteilte. Das operative Ergebnis soll auf einem weiterhin "sehr hohen Niveau" bleiben, auch ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten.
Im Vorjahr konnte CTS Eventim den Umsatz um 22 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um knapp ein Drittel auf 501,4 Millionen Euro. Diese Zahlen bestätigen die vorläufigen Ergebnisse des Unternehmens.
CTS Eventim profitierte im Vorjahr von Entschädigungszahlungen in Höhe von 37,4 Millionen Euro seitens des Bundes an das Joint-Venture-Unternehmen Autoticket im Zusammenhang mit der gescheiterten Pkw-Maut der Vorgängerregierung. Aktionäre sollen mit einer Dividende von 1,43 Euro je Aktie belohnt werden, was einem neuen Rekordwert entspricht. Im Vorjahr hatte CTS Eventim 1,06 Euro pro Aktie ausgeschüttet.
Wacker Neuson: Ausblick drückt Aktie ins Minus
Die Wacker Neuson Group verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 erneut ein deutliches Wachstum und steigerte gleichzeitig ihre Profitabilität. Trotz eines zunehmend schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds, das zunehmend Herausforderungen mit sich brachte, konnte das Unternehmen erfolgreich profitabel wachsen und die kommunizierten Ziele erreichen. Der Umsatz stieg kräftig um 17,9 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro (im Vergleich zu 2,25 Milliarden Euro im Jahr 2022), während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) überproportional um 35,4 Prozent auf 273,2 Millionen Euro (im Vergleich zu 201,8 Millionen Euro im Jahr 2022) zunahm.
Die EBIT-Marge lag mit 10,3 Prozent über dem Vorjahreswert von 9,0 Prozent. Damit bleibt die Wacker Neuson Group auf Kurs gemäß ihrer Strategie 2030 und verfolgt weiterhin dynamisch ihre Ziele. Die Umsetzung entlang von zehn strategischen Hebeln soll langfristig zu einem Umsatz von 4 Mrd. Euro und einer EBIT-Marge von über 11 Prozent führen. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine attraktive Aktionärsvergütung und strebt an, die Anteilseigner kontinuierlich und angemessen am Gewinn des Konzerns zu beteiligen.
Die Dividendenpolitik sieht eine Ausschüttung von 40 bis 60 Prozent des Ergebnisses je Aktie vor. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher auf der Hauptversammlung am 15. Mai 2024 eine Dividende von 1,15 Euro je dividendenberechtigter Aktie vorschlagen, was rund 42,1 Prozent des Ergebnisses je Aktie entspricht und eine attraktive Dividendenrendite von 6,3 Prozent bezogen auf den Jahresschlusskurs 2023 bietet.
Angesichts der volatilen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu Beginn des Jahres 2024 erwartet der Vorstand eine erhöhte Unsicherheit für das laufende Geschäftsjahr. Für das Geschäftsjahr 2024 prognostiziert der Vorstand daher eine stagnierende bis leicht rückläufige Entwicklung sowohl in den drei Berichtsregionen als auch in den drei Geschäftsbereichen Baugeräte, Kompaktmaschinen und Dienstleistungen. Der Umsatz wird voraussichtlich im Bereich von 2.400 bis 2.600 Mio. Euro liegen, während die EBIT-Marge zwischen 8,0 und 9,0 Prozent erwartet wird.
Friedrich Vorwerk: Rekordwert beim Auftragsbestand
Der Anbieter von Energieinfrastrukturlösungen für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 373,4 Millionen Euro und ein EBITDA von 32 Millionen Euro erzielt, was einer EBITDA-Marge von 8,6 Prozent entspricht. Dies entspricht den im Juli veröffentlichten aktualisierten Prognosen. Die Nettoliquidität verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,8 Millionen Euro auf 42,1 Millionen Euro zum Jahresende.
Für das vierte Quartal 2023 wurden ein Umsatz von 98,2 Millionen Euro und ein EBITDA von 11,6 Millionen Euro verzeichnet. Obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken ist, stieg die EBITDA-Marge auf 11,8 Prozent, eine Steigerung um 5,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Dies ist auf eine verbesserte Leistung trotz des schwierigen Vorquartals zurückzuführen, das von negativen Einmaleffekten geprägt war.
Die Auftragslage des Unternehmens bleibt äußerst positiv, wobei der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 einen Rekordwert von 1.059 Millionen Euro erreichte. Der Auftragsbestand zum Jahresende 2023 lag bei 1.001 Millionen Euro und vervielfachte sich damit im Vergleich zum Vorjahr von 315 Millionen Euro. Eine bedeutende Treiber dieser Entwicklung war der im August vergebene Auftrag für die Ausführungsphase des Stromprojekts A-Nord im Wert von rund 600 Millionen Euro für Friedrich Vorwerk.
SFC Energy: Rekordauftrag
Der Anbieter von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen setzt seinen Wachstumskurs im Jahr 2024 fort. SFC hat sich erneut einen Folgeauftrag im Geschäftsfeld Clean Power Management für high gesichert -Leistungsfähige Stromversorgungs- und Spulenlösungen eines führenden internationalen High-Tech-Geräteherstellers. Der Gesamtwert des Dreijahresvertrags beläuft sich auf rund 27,8 Millionen Euro. Der Kunde, ein international führender Hightech-Gerätehersteller, vertraut erneut auf Produkte und Lösungen von SFC Energy.
Die Stromversorgungs- und Spulenlösungen von SFC Energy werden in Geräten für Halbleiter- und Life-Science-Anwendungen eingesetzt, bei denen außergewöhnliche Leistung bei langer Lebensdauer und Zuverlässigkeit unerlässlich ist.
Aumann: Gelungenes Geschäftsjahr
Der Hersteller von Automatisierungslösungen für die Elektromobilität, setzte im Geschäftsjahr 2023 ihren profitablen Wachstumskurs erfolgreich fort. Der Umsatz von Aumann verzeichnete einen dynamischen Anstieg um 34,5 Prozent auf 289,6 Millionen Euro, wobei das Segment E-Mobilität besonders stark um 61,2 Prozent auf 229,1 Millionen Euro zulegte. Parallel dazu verbesserte sich das EBITDA von 8,7 Millionen Euro im Vorjahr um signifikante 136,5 Prozent auf 20,6 Millionen Euro, was einer EBITDA-Marge von 7,1 Prozent entspricht. Somit übertraf das Unternehmen seine zuletzt angehobene Prognose sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis leicht.
Der Auftragseingang erreichte einen neuen Höchstwert in der Unternehmensgeschichte von 339,4 Millionen Euro, was einem Anstieg um 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere im strategischen Segment E-Mobilität verzeichnete der Auftragseingang einen Anstieg um 18,9 Prozent auf 274,2 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2023 verfügte Aumann über einen Auftragsbestand von 303,2 Millionen, der im Vergleich zum Vorjahr um 18,2 Prozent gestiegen ist und somit eine solide Grundlage für weiteres Wachstum im Jahr 2024 bietet. Gleichzeitig konnte die Profitabilität im Auftragsbestand erheblich gesteigert werden. Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzwachstum auf über 320 Millionen Euro bei einer EBITDA-Marge von 9 bis 11 Prozent.
Trotz des starken Wachstums und der Aktienrückkaufprogramme des vergangenen Jahres stieg die Liquiditätsposition zum Jahresende auf 143,8 Millionen Euro. Angesichts der verbesserten Liquiditätslage sowie der positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 18.06.2024 eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie für das Geschäftsjahr 2023 vor.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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