USD/JPY: Japan droht mit Interventionen - Seite 2
Zinssenkungen seien allerdings nicht vom Tisch. Wenn mit weiteren Fortschritten auf dem Weg zum Inflationsziel zu rechnen sei, werde es angebracht sein, im Laufe des Jahres damit zu beginnen, sagte Waller. Womöglich müssten jedoch noch einige Monate mit nachlassender Inflation ins Land gehen, damit die Fed die nötige Zuversicht erlangen könne.
Dollar erreicht gegenüber dem Yen ein 34-Jahres-Hoch
Eine längere Phase hoher Zinsen in den USA führt in der Regel zu einem stärkeren Dollar. Denn ein hoher US-Leitzins zieht Kapital aus Währungsräumen mit niedrigeren Zinsen an. Und da in Japan trotz einer kürzlich erfolgten Zinsanhebung (siehe „BoJ erhöht die Zinsen – und der Yen schwächelt dennoch“) noch nahezu Null-Zins-Politik herrscht, verwundert es nicht unbedingt, dass die japanische Währung vorgestern mit 151,97 Yen gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand seit 34 Jahren gefallen ist.
Japan droht mit Interventionen am Devisenmarkt
Das rief in Japan eine Dringlichkeitssitzung des Finanzministeriums und der Notenbank auf den Plan, was aus Sicht des Yen äußerst wichtig war. Denn es folgte eine Erklärung, dass man zu einer Intervention am Devisenmarkt bereit sei. Finanzminister Shunichi Suzuki sagte, man könne „entschiedene Schritte“ gegen „exzessive Währungsbewegungen“ unternehmen. Und Masato Kanda, der stellvertretende japanische Finanzminister, erklärte gegenüber Reportern: „Betrachtet man die Währungen, so hat der Dollar-Yen-Kurs allein in den letzten zwei Wochen starke Schwankungen von 4 % erlebt. Das spiegelt nicht die Fundamentaldaten wider.“ Die jüngsten Yen-Bewegungen seien spekulativ. Er sei daher bereit, angemessen auf die Entwicklung der japanischen Währung zu reagieren und schließe keine Maßnahmen aus.
Fundamentaldaten sprechen gegen einen derart schwachen Yen
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In der Tat sprechen einige aktuelle Daten gegen einen derart schwachen Yen. So deuteten zum Beispiel die Einkaufsmanagerdaten von S&P Global am Donnerstag vergangener Woche darauf hin, dass Japans Aktivitäten im Privatsektor zum Ende des 1. Quartals 2024 deutlich an Schwung gewannen. Der Gesamt-Index (Dienstleistung und verarbeitendes Gewerbe zusammen) stieg im März auf 52,3 Punkte, nach 50,6 im Februar. Oberhalb von 50 Zählern wird bei diesem Frühindikator Wachstum angezeigt.