iPhone-Absatzkrise
Apple geschlagen, Samsung überholt
Trotz einer sich aufhellenden Lage am Markt für mobile Endgeräte hat Apple weniger iPhones verkauft – und wurde dadurch von Samsung als größter Verkäufer überholt.
- Zahl verkaufter iPhones sinkt deutlich
- Samsung überholt Apple als Marktführer
- Aktie gibt Gewinne wieder ab, Quartalszahlen entscheidend
Zahl verkaufter iPhones sinkt deutlich
Die Zahl von Apple verkaufter iPhones ist nach vorläufigen Daten des Marktforschungsinstitutes IDC im ersten Quartal um 9,6 Prozent gesunken. Das steht im Einklang mit bereits von anderen Research-Häusern veröffentlichten Zahlen insbesondere für den wichtigen Wachstumsmarkt China – und das hat Konsequenzen!
Denn da sich die globalen Smartphone-Verkäufe insgesamt wieder erholen konnten und im Vorjahresvergleich um 7,8 Prozent auf 289 Millionen Einheiten gestiegen sind, hat Apple an Marktanteilen verloren, während sich andere Hersteller steigern konnten.
Samsung überholt Apple
Dadurch hat Samsung ungeachtet geringer Einbußen mit einem Anteil von 20,8 Prozent wieder die Marktführerschaft übernommen. Auf dem zweiten Platz folgt Apple mit 17,3 Prozent. Trotz der anhaltenden Schwäche von Apple ist sich IDC aber sicher, dass die beiden Unternehmen zumindest im High-End-Segment führend bleiben werden.
Im mittleren Preisbereich holen hingegen chinesische Smartphone-Hersteller rasch auf und profitieren von einer Belebung des Marktes im Reich der Mitte. Dadurch liegt Xiaomi mit einem Marktanteil von 14,1 Prozent auf dem dritten Platz. Hier kletterten die Smartphone-Verkäufe mit 33,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum besonders dynamisch.
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Aktie gibt Gewinne wieder ab
Das iPhone ist trotz der Bemühungen, das Geschäft stärker auf Service-Umsätze auszurichten, der mit großem Abstand wichtigste Devisenbringer für Apple. Der Bericht über den Verlust von Marktanteilen kommt in der US-Vorbörse daher überhaupt nicht gut an.
Trotz einer Erholung der US-Futures fällt die Aktie über ein Prozent und folgt damit den Papieren von Tesla, die nach Berichten über Stellenstreichungen ebenfalls nachgeben. Noch in der vergangenen Woche gehörte Apple zu einem der wenigen Wochengewinner überhaupt, die Aktie verzeichnete am Donnerstag den besten Handelstag seit fast einem Jahr.
Dammbruch nach den Quartalszahlen?
Das hat mit Blick auf eine mögliche Verschärfung des Abwärtstrends – seit dem Jahreswechsel hat die Aktie über acht Prozent an Wert verloren und den US-Gesamtmarkt damit deutlich underperformt – zwar etwas Druck aus dem Kessel genommen, eine Bodenbildung im Unterstützungsbereich von 167 bis 170 US-Dollar scheint möglich.
Noch ist der Puffer allerdings überschaubar, sodass die in zweieinhalb Wochen zu erwartenden Quartalszahlen für einen Dammbruch sorgen könnten, sollten diese die berechtigten Befürchtungen um schwache Geschäftszahlen bestätigen und Apple keine rasche Erholung in Aussicht stellen können.
Fazit: Abwarten ist angesagt
Apple hat im ersten Quartal deutlich weniger iPhones verkauft als noch im Vorjahr. Der Verlust von Marktanteilen hat dazu geführt, dass inzwischen Samsung wieder die weltweite Nummer 1 ist. Aufgeholt hat in einem sich insgesamt wieder erholenden Markt aber auch Xiaomi, das von einer wachsenden Nachfrage nach Mittelklassegeräten profitiert.
Die Aktie gibt am Montag einen Teil ihrer stattlichen Gewinne in der Vorwoche wieder ab. Eine mittelfristige Trendbestimmung der aktuell technisch angeschlagenen Aktie dürfte aber erst mit den Quartalszahlen in zweieinhalb Wochen bevorstehen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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