"Kein fabulöses Jahr"
LVMH: Luxus-Kundschaft kauft weniger – Lichtblick Sephora
Das Umsatzwachstum im Lederwaren- und Spirituosengeschäft bricht ein. Der Luxuskonzern bleibt deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Aktie dreht ins Minus.
- Umsätze in Lederwaren- und Spirituosengeschäft brechen ein
- LVMH bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück
- Aktie dreht ins Minus, Gesamterlöse steigen nur moderat
Der französische Luxuskonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton spürt die Zurückhaltung seiner wohlhabenden Klientel. Nach einem herausragenden Vorjahr verzeichnet das Unternehmen im ersten Quartal 2023 nur ein moderates Wachstum.
Der organische Umsatz in der Mode- und Lederwarensparte, zu der renommierte Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Loewe gehören, stieg währungsbereinigt um lediglich zwei Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr, als das Wachstum noch 18 Prozent betrug, ist dies ein deutlicher Rückgang.
Ein detaillierter Blick auf die Zahlen
Die Gesamterlöse des Konzerns belaufen sich auf 20,7 Milliarden Euro, was einer währungsbereinigten Steigerung von drei Prozent entspricht. In Euro gerechnet sank der Umsatz jedoch um zwei Prozent
und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten.
Besonders auffällig ist der Rückgang in der Sparte für Weine und Spirituosen, darunter bekannte Marken wie Moët & Chandon und Dom Pérignon, wo der organische Umsatz um zwölf Prozent einbrach. Dies reflektiert eine schwächere Nachfrage nach Hennessy Cognac und anderen hochpreisigen Alkoholika.
Sephora als Lichtblick
Ein positiver Aspekt im Quartalsbericht ist das Wachstum der Kosmetikkette Sephora, die weiterhin Marktanteile gewinnt und als stärkster Bereich innerhalb des Konzerns hervorsticht. Diese
Entwicklung zeigt, dass sich der Fokus auf Schönheitsprodukte und Einzelhandel auszahlt, während traditionell stärkere Bereiche schwächeln.
In Asien, ohne Japan, fielen die Verkaufszahlen um sechs Prozent. Trotz der globalen Unsicherheiten zeigte sich jedoch eine fast zehnprozentige Steigerung der Nachfrage nach Mode und Lederwaren in
China. In den USA und Europa stieg der Umsatz jeweils um zwei Prozent.
Ausblick und strategische Überlegungen
Laut Jean-Jacques Guiony, dem Finanzchef von LVMH, ist für das Jahr 2023 keine "fabulöse" Entwicklung zu erwarten, insbesondere nicht im Bereich der Uhren. Diese vorsichtige Prognose spiegelt die
Erwartungen an eine fortgesetzt herausfordernde Marktsituation wider.
Trotz der aktuellen Verlangsamung zeigt sich LVMH im Luxusgütermarkt relativ robust, besonders im Vergleich zu direkten Konkurrenten wie Kering, deren Marke Gucci einen
Umsatzrückgang von etwa 20 Prozent im gleichen Zeitraum meldete.
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Am Dienstag ging die LVMH-Aktie mit einem Minus von 1,6 Prozent aus dem Handel.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
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