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    Quants  2401  0 Kommentare Rendite durch Bits und Bytes - Seite 2



    Kleine Ineffizienzen mit großen Hebeln

    Einige der Quantfonds versuchten kleine Möglichkeiten der Arbitrage, also des risikolosen Gewinns durch Ineffizienzen im Markt, auszunutzen. Damit diese kleinen Gewinne auch eine gewisse Rendite bringen, mussten die Fonds entweder eine sehr große Anzahl von Möglichkeiten finden, oder eben ihr Investment hebeln, beispielsweise über Fremdkapital. Doch im Sommer, als Liquidität knapp wurde, war Fremdkapital knapp. Die Fonds sind durch die Liquiditätsknappheit in die Bredouille gekommen.

    Die Probleme traten daher durch die Liquiditätsknappheit und die Verwendung von zu ähnlichen Modellen auf. Das erste Problem ist durch Risikomanagement und keine oder nur geringe Hebel reduzierbar, doch bei den Modellen ist vor allem eines gefragt: der Mensch. Denn selbst wenn die Computer später entscheiden, im Vorhinein gibt es jemanden, der programmiert, analysiert, modelliert.

    Kunst oder Wissenschaft – Intuition oder Technik?

    Bei diesem Prozess kommt es auf die Fähigkeiten der Wissenschafter an, Modelle zu wählen und zu adaptieren. Denn Quants mögen vielleicht kein psychologisches, sprich menschliches, Risiko in sich bergen, aber sie haben ein Modell-Risiko: ein Lösungsansatz ist die Diversifikation. „Viele der Quantstrategien kommen aus einem Stall. Doch es geht nicht mehr darum, die 08/15 Modelle, die jetzt sowieso schon von vielen umgesetzt sind, abzukupfern, sondern, dass man einen Schritt vorne ist“, bringt Josef Zechner die Anforderungen an Quant-Strategien auf den Punkt. Er ist Universitätsprofessor in Wien und seine wissenschaftliche Laufbahn beinhaltet auch Lehrtätigkeiten an amerikanischen Universitäten wie Berkeley oder Stanford. Jetzt hat er zusammen mit Professorenkollegen Thomas Dangl und Engelbert J. Dockner das Institut für quantitatives Asset Management (IQAM) gegründet.

    Für die Experten von IQAM liegen die Vorteile von guten, also möglichst besonderen, quantitativen Modellen auf der Hand: „Man hat durch quantitative Modelle Kontinuität gesichert, “ so Dockner. „Wenn es bei einem Fonds zum Wechsel des Assetmanagers kommt, dann haben Sie eine Diskontinuität. Bei uns bleibt die Logik der Modelle und Strategien gleich. So banal es klingt, aber dadurch ist auch ein zweiwöchiger Urlaub kein Problem. Wenn das Management von der Intuition eines einzelnen Fondsmanagers abhängig ist, ist man dieser Person sehr stark ausgeliefert.“ Dem kann auch Zechner zustimmen. „Es kann schon sein, dass es einen Genius gibt, der vielleicht noch mehr schafft als ein Modell, aber das ist nicht replizierbar. Unser Vorteil liegt im Herausfinden von robusten Zusammenhängen über Zeiträume und Regionen hinweg. Das ist eine langfristige Perspektive, die kostengünstig umgesetzt werden kann.“
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
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